Evotec und Roche vereinbaren Arzneimittelentwicklung gegen die Alzheimer-Erkrankung
Im Rahmen der Vereinbarung wird Evotec von Roche eine Vorabzahlung von 10 Mio. US-$ erhalten. Weitere Meilensteinzahlungen für die Entwicklung und Kommerzialisierung könnten bis zu 820 Mio. US-$ erreichen. Zudem hat Evotec Anspruch auf abgestufte Umsatzbeteiligungen in zweistelliger Höhe an den verkauften Produkten. Roche wird zum Nachweis der Wirksamkeit des Arzneimittelkandidaten mit einer Studie im Jahr 2012 beginnen und wird für die klinische Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung zuständig sein.
Evotecs Substanz (EVT 302) ist ein neuartiger, starker Inhibitor des Enzyms Monoaminooxidase Typ B (MAO-B), welches den chemischen Botenstoff Dopamin im Gehirn abbaut und damit zur Produktion freier Radikale beiträgt. Freie Radikale sind bekannt dafür, oxidativen Stress auszuüben und damit zur Entwicklung der Alzheimer’schen Erkrankung beizutragen, was durch die Steigerung der MAO-B-Aktivität im Gehirn von Alzheimer-Patienten demonstriert wird. Die selektive MAO-B-Blockierung zielt darauf ab, die Alzheimer-Symptome zu behandeln und verlangsamt potenziell das Fortschreiten der Krankheit.
Die Substanz, die nun in klinischen Studien zur Behandlung der Alzheimer’schen Erkrankung entwickelt wird, wurde im Jahr 2006 von Roche an Evotec auslizensiert und zunächst in einer anderen Indikation entwickelt.
Jean-Jacques Garaud, Head of Roche Pharma Research & Early Development, kommentierte diese Vereinbarung: „Roche sieht es als seine Kernaufgabe an, innovative Behandlungsmethoden für Patienten, die an neurodegenerativen Erkrankungen leiden, zu finden. Unser Unternehmen hat bereits verschiedene Ansätze in der Entwicklung, um die Alzheimer’sche Erkrankung zu behandeln. EVT 302 ergänzt diese Ansätze in unserer ZNS-Pipeline, die unter anderem auf Tau- und Amyloid-Targets abzielen.“
Die Alzheimer’sche Erkrankung ist mit etwa 35 Millionen betroffenen Menschen die häufigste Ursache von Demenz weltweit (laut Weltgesundheitsbehörde). Im Krankheitsverlauf erscheinen Proteinablagerungen (Plaques) im Gehirn, die das Absterben von Hirnzellen verursachen. Bisher ist die genaue molekulare Ursache für die Alzheimer’sche Erkrankung nicht identifiziert worden.
Evotec hebt ihre Umsatzprognose für das Jahr 2011 von 70-72 Mio. € auf 77-79 Mio. € an und erhöht ihr Liquiditätsziel zum Ende des Jahres auf über 60 Mio. €.
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