Neue Behandlungsmethoden für Autoimmunerkrankungen
Rheumatoide Arthritis (RA) und chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind Prototypen von Autoimmunerkrankungen. Ihre Ursachen sind weitgehend unbekannt. Obwohl beide Erkrankungen unterschiedliche Organsysteme betreffen, wird vermutet, dass ähnliche Prozesse im Immunsystem das Krankheitsgeschehen bestimmen. Die Erlanger Wissenschaftler um Prof. Dr. Christoph Becker, Professur für Molekulare Gastroenterologie, und Prof. Dr. Georg Schett, Lehrstuhl für Innere Medizin III, haben sich zum Ziel gesetzt, neue Methoden zur Früherkennung und Therapie dieser Krankheiten zu entwickeln.
„Neue Erkenntnisse über die Entstehung von Autoimmunerkrankungen lassen vermuten, dass der Körper in einer ersten Krankheitsphase mit akuten Entzündungen reagiert“, erläutert Prof. Dr. med. Georg Schett „Danach zeigen die Patienten für eine gewisse Zeit unspezifische Symptome. Erst in einer dritten Phase lässt sich ein charakteristisches Krankheitsbild ausmachen.“ Die Wissenschaftler wollen jetzt auf molekularer Ebene untersuchen, welche Mechanismen die Krankheiten auslösen, so dass frühe Formen der RA und RA-ähnlichen Erkrankungen wie CED erkannt und unterschieden werden können. So wollen die Forscher Schmerzen, Gewebeschäden und funktionelle Einschränkungen von vornherein verhindern.
Die Erlanger Teams befassen sich mit der Untersuchung von präklinischen Modellen, aus denen neue Therapieansätze entwickelt werden. Hierbei konzentrieren sich die Forscher auf Signalwege, die für die Regulation von Zellwachstum und Zelltod verantwortlich sind. Die aus den präklinischen Modellen gewonnenen Ergebnisse werden durch den Einsatz von Serumproben aus Biodatenbanken und multizentrischen Verlaufsdatenbanken validiert, so dass die gewonnenen Erkenntnisse schnell in neue Therapiestrategien zur Behandlung von RA und CED einfließen können.
BTCure ist eines von acht großen Projekten, die von der „Initiative Innovative Arzneimittel“, einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und dem Europäischen Verband der Arzneimittelunternehmen (EFPIA) mit insgesamt 38 Millionen Euro finanziert werden.
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