Forsa-Umfrage: Wie die Deutschen mit EHEC umgehen
Gelassen bleiben und vorsorgen
Fast alle haben von dem gefährlichen Bakterium EHEC gehört, große Sorgen um seine Gesundheit macht sich allerdings nur ein geringerer Anteil der Deutschen. 40 Prozent sind wenig und 34 Prozent fast gar nicht besorgt. Das liegt auch daran, dass sich rund Dreiviertel der Befragten als gut informiert betrachten. 59 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer gaben an, aufgrund der aktuellen Situation ihre Ernährung umgestellt zu haben. So meiden sie vorsorglich den Verzehr roher Tomaten, Salatgurken und Blattsalaten. 27 Prozent der Befragten ergreifen verstärkte Hygiene-Maßnahmen und achten besonders darauf, die Hände oft und gründlich zu reinigen.
„Da die Infektionsquelle nach jüngster Datenlage noch aktiv sein kann, sind vorbeugende Maßnahmen immer noch der beste Schutz. Die Bevölkerung über diese zu informieren, ist notwendig und unerlässlich, um Schlimmeres zu verhindern. Der aktuelle Fall zeigt ja, wie viel mehr wir durch mikrobielle Kontaminationen als durch so genannte Schadstoffe bedroht sind“, sagt Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Prof. Dr. Lothar H. Wieler vom Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen schätzt das Vertrauen in das Robert-Koch-Institut positiv ein: „Es ist erfreulich, dass laut Forsa-Umfrage ein großer Teil der Bevölkerung auf die Empfehlung des Bundesinstituts reagiert hat.“
Zahlen rund um das Bakterium
EHEC (entero-hämorrhagische Escherichia coli) sind seit zirka 30 Jahren bekannt für mitunter schwer verlaufende Darmerkrankungen. Während der aktuellen Welle von EHEC-Infektionen sind dem Robert-Koch-Institut bisher 520 sogenannte HUS-Fälle übermittelt worden. Elf der Fälle verliefen seitdem tödlich. HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom, das durch den EHEC-Erreger ausgelöst werden kann. Die im tierischen Organismus natürlich vorkommenden Darm-Bakterien können beim Menschen Blutzellen zerstören und die Nierenfunktion schädigen.
Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
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