EHEC-Therapie: Antikörper wird nur zur „Rescue-Therapie“ eingesetzt
In den Fällen, in denen die Plasmapherese keine Erfolge zeigt, oder wenn bestimmte neurologische Störungen vorliegen, kann der Antikörper Eculizumab als Therapiealternative eingesetzt werden. Über Risikoprofil und Erfolg der Therapie lässt sich derzeit noch keine sichere Aussage treffen, dafür sei es noch zu früh, so Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN).
Derzeit wird die Plasmapherese als Standardverfahren bei EHEC-assoziiertem HUS eingesetzt. Der großen Mehrzahl aller Patienten kann mit diesem Verfahren geholfen werden.
Einige der Betroffenen sprechen allerdings auf die Plasmapherese nicht an. Diese schwerkranken Patienten leiden oft auch an Störungen des zentralen Nervensystems, die mitunter lebensbedrohlich sein können. Seit Freitagabend wird bei diesen Patienten als „Rescue-Therapie“ der Antikörper Eculizumab eingesetzt. Dieser Antikörper ist bisher nur bei wenigen Kindern mit EHEC-HUS therapeutisch eingesetzt worden – Erfahrungen mit erwachsenen Patienten lagen nicht vor. Das Medikament ist derzeit nur für die Therapie der sogenannten paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH), einer äußerst seltenen Bluterkrankung, zugelassen. „Auch wenn Zentren erste Erfolge vermelden, wissen wir noch wenig über die längerfristige Wirkung und mögliche Nebenwirkungen. Über Risikoprofil und Erfolg der Therapie lässt sich derzeit noch keine sichere Aussage treffen, dafür ist es noch zu früh“, so Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst. „Wir hoffen allerdings, dass sich die ersten positiven Signale, über die heute berichtet wurde, in den nächsten Tagen weiterhin bestätigen“.
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