Biotest: Umsatzsteigerung im Auftaktquartal
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 9,1 Mio. € um 1,6 Mio. € beziehungsweise 15,0% unter dem Wert aus dem Auftaktquartal 2010. Für diese Entwicklung gibt es drei wesentliche Gründe. Erstens hat der Preisverfall bei Immunglobulinen und Gerinnungsfaktoren in den Exportmärkten außerhalb von Europa und USA die Ertragsentwicklung negativ beeinflusst. In Europa waren die Preise für Immunglobuline demgegenüber weitgehend stabil.
Weiterer Belastungsfaktor war der erhöhte Zwangsrabatt im Deutschland-Geschäft und als drittes sind in der Plasmaprotein-Produktion in den USA im ersten Quartal ungeplante Kosten für Leerstand und Nachbesserungen angefallen. Sie gehen auf Probleme bei der Automatisierung einzelner Prozessschritte in der erweiterten Produktionsanlage zurück. Die Ursache dafür ist erkannt und wird behoben. Die dadurch und durch den verlängerten Stillstand entstehenden Kosten werden auf Gesamtjahressicht zu einer Ergebnisbelastung in Höhe von 7 Mio. € bis 8 Mio. € führen. Der Vorstand hatte daraufhin bereits im April das Ergebnisziel für das Jahr 2011 nach unten angepasst.
Durch die technischen Schwierigkeiten verzögert sich die Zulassung des polyspezifischen Immunglobulins Bivigam® im US-Markt um wenige Monate; Biotest erwartet sie nun für das erste Halbjahr 2012. Die Verzögerung steht ausschließlich mit den produktionstechnischen Problemen im Zusammenhang. Abseits dieses Sachverhalts ist die Bearbeitung der Zulassung durch die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA bisher zügig und positiv verlaufen.
Die übrigen Entwicklungsprojekte von Biotest bei Plasmaproteinen und bei Biotherapeutika sind im ersten Quartal weiter vorangeschritten. Im Rahmen der Entwicklung von FoveptaTM, einem Hepatitis-B-Immunglobulin zur Infektionsprophylaxe bei Neugeborenen, hat Biotest den Studien-Report der erfolgreich abgeschlossenen Phase-III-Studie im ersten Quartal fertiggestellt und im April gemeinsam mit dem Antrag für die Zulassung an das Paul-Ehrlich-Institut übermittelt.
Mit dem im März vertraglich vereinbarten Verkauf der Aktivitäten des Segments Mikrobiologisches Monitoring an die Merck KGaA fokussiert sich Biotest auf die Geschäftsfelder mit pharmazeutischen Produkten und biotherapeutischen Entwicklungsprojekten in den Anwendungsgebieten Klinische Immunologie, Hämatologie und Intensivmedizin. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der wettbewerbsrechtlichen Prüfung.
Die Internationalisierung des Geschäfts ist neben der Fokussierung auf die Kernkompetenzen und Forschung und Entwicklung die dritte Säule der Strategie von Biotest. Im ersten Quartal 2011 hat das Unternehmen mit der Übernahme des früheren Distributors die Position im brasilianischen Markt gestärkt und die Zulassung von Plasmaproteinen in weiteren Märkten vorangetrieben.
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