Deutscher Apothekenmarkt wächst im Juli 2002 um 10,8 Prozent

16.08.2002

Frankfurt, 16. August 2002. Mit einer Steigerung von 10,8 % des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchs der Apothekenmarkt im Juli 2002 wieder zweistellig. Auch die abgesetzte Menge nahm mit einem Plus von 5,3 % relativ stark zu. Die deutlich höhere Steigerungsrate beim Umsatz zeigt jedoch erneut den Trend zu innovativen, hochpreisigen Präparaten. So lag im Segment der rezeptpflichtigen Präparate die Umsatzsteigerung mit + 12,7 % deutlich über der Absatzentwicklung mit + 7,0 %. Im Markt der rezeptfreien Präparate haben sich Wert und Menge mit + 4,6 % bzw. + 4,1 % dagegen relativ gleichförmig entwickelt.

Insgesamt betrug der Umsatz zu Herstellerabgabepreisen von Januar bis Juli 2002 10,8 Mrd. €, die abgesetzte Menge belief sich auf 984 Mio. Packungen. Der Durchschnittspreis pro Packung lag im Gesamtmarkt bei 10,93 €, im rezeptfreien Segment bei 4,48 € und bei rezeptpflichtigen Präparaten bei 19,40 €. Die Entwicklung am Apothekenmarkt läßt eine ähnlich hohe Steigerung im GKV-Markt erwarten.

Reimporteure und neue Produkte Gewinner der Marktentwicklung

Die im Rahmen des Arzneimittel-Ausgaben-Begrenzungsgesetzes (AABG) eingeführte Importförderklausel zeigt Wirkung. Der schon seit längerem zu beobachtende Wachstumstrend bei Reimporteuren hat sich verstärkt. Unter den fünf Herstellern mit den größten Zuwachsraten im Juli 2002 befinden sich vier Reimporteure, die im Durchschnitt ein Wachstum von 73 % verzeichnen konnten. Insgesamt konnten die Reimporteure ihren Marktanteil am Apothekenmarkt nach Umsatz von 4,5 % im Juli 2001 auf 7,5 % im Juli 2002 steigern. Dagegen kämpfen einige Originalanbieter mit starken Umsatzrückgängen. Sie führen die Liste der Hersteller mit Minuswachstum an. Die führenden fünf verzeichnen im Durchschnitt einen Umsatzrückgang von 10,4 %. Hier zeigt sich der Wettbewerbsdruck durch Generikaanbieter und Reimporteure.

Unter den zehn erfolgreichsten Präparaten nach dem durchschnittlichen Monatsumsatz der letzen 12 Monate ist keines älter als zwei Jahre. Sie verzeichneten im Durchschnitt ein Wachstum von 72 % und konnten ihren Marktanteil von 1,76 % im Juli 2001 auf 2,7 % im Juli 2002 steigern.

Die Produkte stammen aus den Bereichen Virustatika, Mehrfach-Impfstoffe, Ulcustherapeutika, Beta2-Stimmulantien mit Kortikoiden, Immunsuppressiva und sonstigen Zytostatika sowie Bluttests.

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