Auf dem Grat zwischen Abwehr und Toleranz
MHH-Forscher verbessern das Verständnis der Immunregulation: Neuer Therapieansatz für Allergien und Entzündungen
Eine wichtige Funktion bei der Toleranzbildung erfüllen sogenannte regulatorische T-Zellen: Sie verhindern, dass das Immunsystem irrtümlich Stoffe abwehrt. Bisher bekannt war schon, dass die T-Zellen in geringer Zahl in den Darm-Lymphknoten entstehen. Die MHH-Arbeitsgruppe „Mukosale Immunologie“ konnte nun zeigen, dass dies aber nur der erste Schritt zur Toleranzbildung ist. „Ebenso wichtig ist es, dass die in den Lymphknoten gebildeten Zellen anschließend in den Darm einwandern und sich dort vermehren. Sonst kann es zu allergischen Reaktionen kommen“, sagt Professor Pabst.
Sein Team fand darüber hinaus heraus, dass Darm-residente Makrophagen die Vermehrung der regulatorischen T-Zellen steuern. „Diese Makrophagen im Darm sind ein sinnvoller und neuer Ansatzpunkt, um die Toleranz gegenüber Nahrungsmitteln zu beeinflussen. Mit ihrer Hilfe könnten Entzündungsreaktionen im Darm kontrollierbar werden und Nahrungsmittelallergien vermieden werden“, erläutert er. Diese Idee basiert auf Forschungsergebnissen, die die Arbeitsgruppenmitglieder Usriansyah Hadis, Benjamin Wahl und Olga Schulz im Rahmen ihrer Dissertation am MHH-Institut für Immunologie erzielten.
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