EU-Millionen für die Bioanalytik

Regensburger Chemiker koordinieren multinationales Netzwerk

02.02.2011 - Deutschland

Die Bioanalytik gewinnt heutzutage immer mehr an Bedeutung. Gerade Biosensoren und Biosonden gelten in diesem Zusammenhang als die Werkzeuge der Zukunft. Durch die Untersuchung von Proteinen, DNA, RNA oder Kohlenhydraten legt die Bioanalytik zudem die Grundlagen für neue Entwicklungen im Bereich der Klinischen Diagnostik, der Umwelt- und Nahrungsmittelanalytik sowie der pharmazeutischen und allgemeinen medizinischen Forschung.

Mit einem neuen Netzwerk aus 11 renommierten Forschungseinrichtungen an europäischen Universitäten und einem Partner aus der Industrie – der Roche Diagnostics GmbH – sollen nun in diesem Zusammenhang innovative Wege beschritten werden. Das „Marie Curie Initial Training Network Chemical Bioanalysis – Chebana“ wird von Prof. Dr. Frank-Michael Matysik vom Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik der Universität Regensburg koordiniert und wird in den nächsten vier Jahren durch Mittel der Europäischen Union mit etwa 5,7 Millionen Euro finanziert. Neben Regensburger Chemikern sind Forscher aus Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, Österreich, Schweden, der Schweiz und Spanien beteiligt. Die „Kick-Off-Veranstaltung“ wird Anfang März in Brüssel stattfinden.

Im Rahmen des Forschungsnetzwerks wird besonderer Wert auf die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern gelegt. Durch eine enge Verzahnung von Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Bioanalytik werden Projekte für 20 Doktoranden und 4 Post-Doktoranden gefördert. Austauschprogramme zwischen den einzelnen Partneruniversitäten sowie das Angebot eines Industriepraktikums bei Roche sollen den jungen Forscherinnen und Forschern den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ermöglichen.

Die einzelnen Gruppen an den unterschiedlichen Standorten werden dabei interdisziplinär zusammenarbeiten. Die Schwerpunkte der Forschungsarbeiten des Netzwerks liegen auf der Herstellung neuer Biosensor-Systeme für die Diagnostik, auf der Entwicklung von modernen Methoden zur Untersuchung von Zellfunktionen und auf der Analyse der komplexen Wechselwirkungen im biomolekularen Bereich für die Arzneimittel- und Wirkstoffforschung. Dazu stehen die modernsten Verfahren der Elektroanalytik, der Massenspektrometrie und der optischen Sensorik zur Verfügung.

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