TIF2 - ein neues potenzielles Ziel für die Behandlung von Fettleibigkeit

09.12.2010 - Frankreich

Dem Forscherteam um Daniel Metzger und Pierre Chambon vom Institut für Genetik, Molekular- und Zellbiologie (IGBMC) in Illkirch (Elsass) ist es gelungen, die Funktion eines Muskelproteins (TIF2) zu entschlüsseln. Die Ergebnisse bieten neue Perspektiven für die Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes und wurden in der Fachzeitschrift Cell metabolism veröffentlicht.

TIF2 ist verantwortlich für die "optimale" Energieproduktion in den Muskeln. Diese Optimierung geht auf eine genetische Selektion in der Wildnis zurück, bei der die Säugetiere gezwungen waren, angesichts der spärlichen Nahrung ihre Energieproduktion zu maximieren. Unsere bewegungsarme Lebensweise und der Überschuss an Nahrungsmitteln haben dieses Gleichgewicht stark durcheinandergebracht, wodurch das TIF2-Protein heute negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat: Es begünstigt Fettleibigkeit und Diabetes.

Würde man das Protein gezielt beeinflussen, könnte die Wirkung des TIF2 angepasst werden. Die Energieeffizienz könnte reduziert werden, indem in den Muskeln beispielsweise ein Energiefluss in Form von Wärme erzeugt werden würde. Eine kontrollierte Umwandlung der Muskelfasern wäre ebenfalls denkbar. Diese ist eine Folge der Bewegungsarmut und auch Ursache für Diabetes und Fettleibigkeit.

Die Ergebnisse dieser Studie sind sehr vielversprechend und eröffnen nicht nur neue therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung der Diabetes oder der Fettleibigkeit, sondern auch zur Behandlung anderer Krankheiten, wie z.B. Muskelerkrankungen.

Originalveröffentlichung: Duteil D, Chambon C, Ali F, Malivindi R, Zoll J, Kato S, Geny B, Chambon P, Metzger D.; "The Transcriptional Coregulators TIF2 and SRC-1 Regulate Energy Homeostasis by Modulating Mitochondrial Respiration in Skeletal Muscles", Cell metabolism, 03.11.2010

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