Krebs erkennen und ausschalten
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist mit drei Projekten auf der diesjährigen „Biotechnica“, die vom 05. bis 07. Oktober 2010 in Hannover stattfindet, vertreten. So stellen etwa die Vertreter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Uniklinikums Jena in Hannover eine neue Methode zur Krebserkennung vor. Jährlich sterben etwa 270.000 Frauen weltweit an Gebärmutterhalskrebs. Diese Krankheit wird von Papillomaviren verursacht. Zwar ist der Krebs - wenn frühzeitig erkannt - fast immer heilbar, aber die zur Diagnose verwendete zytologische Abstrichuntersuchung (Pap-Test) hat nur eine begrenzte Aussagekraft. Mit Hilfe von molekularen Markern haben die Jenaer Wissenschaftler um Prof. Dr. Matthias Dürst und Dr. Alfred Hansel den Test verbessert. Das von ihnen entwickelte Methylierungs-Markerset garantiert in Verbindung mit einem humanen Papillomavirus-DNA-Nachweis, dass in mehr als 95 Prozent aller Fälle die Krankheit erkannt wird.
Krebszellen gezielt ausschalten - das ist die Vision eines weiteren Projektes der Universität Jena, das auf der Messe vertreten ist. Es steht sogar kurz vor der Gründung des Unternehmens „Bianoscience“. Dr. Tobias Pöhlmann und sein Team entwickelten die Technologie der „Intelligenten siRNA“, mit der ganz gezielt in bestimmten Zellen Gene ausgeschaltet werden können. Mit small interfering RNA-Molekülen (siRNA) können Wissenschaftler bestimmte Gene stumm schalten, indem sie verhindern, dass die darauf kodierten Proteine produziert werden. An den in Jena verwendeten siRNA-Molekülen sind besondere Proteine wie Handschellen angehängt, die dafür sorgen, dass die siRNA nur in der anvisierten Zelle ihre Wirkung entfaltet. Denn nur dort spalten bestimmte Enzyme die Proteine wieder ab. Die Forscher wollen mit dieser Technologie eine Behandlungsmöglichkeit von Mamma-Karzinomen und retroviralen Infektionen entwickeln und bieten die Technologie als „siRNA Intelligence Kits“ auf dem Forschungsmarkt an.
Die Forschungsgruppe von Dr. Dana Kralisch vom Institut für Technische Chemie und Umweltchemie stellt auf der „Biotechnica“ eine im Verbund mit der EPC Engineering Consulting GmbH entwickelte Anlage vor, mit der künftig bakteriell synthetisierte Nanozellulose (BNC) industriell hergestellt werden kann. Damit kann das neue Biopolymer, das wertvolle Eigenschaften der Zellulose - etwa eine hohe mechanische Stabilität - mit den Besonderheiten nanoskaliger Materialien effektiv verbindet, endlich kommerziell verfügbar gemacht werden. Der Verbund erhielt hierfür vor wenigen Tagen den Thüringer Innovationspreis 2010. Ein interdisziplinäres Netzwerk aus Chemikern, Medizinern, Biochemikern, Pharmazeuten, Materialwissenschaftlern und Marketingexperten an der Universität Jena erschließt derzeit neue Anwendungsgebiete für dieses attraktive Hightech-Material.
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