MHH-Forscherinnen auf der Spur des Blutkrebses
Unreife Blutstammzellen überleben nach neuer gezielter Krebstherapie
Die Stammzellerkrankung MDS mit einem verkürzen Chromosom 5 (5q-) tritt vorwiegend bei älteren Frauen auf. Sie leiden vor allem an Blutarmut und benötigen regelmäßig Bluttransfusionen. Gezielt setzen amerikanische Mediziner das Medikament seit kurzem zur Behandlung der Leukämie ein. Etwa zwei Drittel der behandelten Patientinnen brauchen dank der Therapie keine Bluttransfusionen mehr. Aufgrund von Sicherheitsbedenken ist das Medikament bisher nicht in Europa zugelassen.
Dr. Gudrun Göhring, Oberärztin des MHH-Instituts für Zell- und Molekularpathologie, untersuchte Knochenmarkproben der behandelten Patienten. Typisch für die Erkrankung ist ein verkürztes Chromosom 5. Obwohl bei den gängigen Kontrolluntersuchungen das verkürzte Chromosom 5 verschwunden und das Blutbild völlig normal war, überlebten im Knochenmark einzelne sehr unreife Stammzellen mit dem verkürzten Chromosom 5. „Im Lauf der Behandlung traten neue komplexe Veränderungen der Chromosomen auf – für uns ein schlechtes Zeichen“, erklärt Dr. Göhring. Ob die Leukämieentwicklung den natürlichen Verlauf der Krankheit darstellt oder mit der Behandlung zusammenhängt, ist unklar. Insbesondere ist noch nicht geklärt, ob sich das Medikament neutral verhält, das Voranschreiten der Krankheit hemmt oder beschleunigt.
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