Deutsche und Afrikaner erforschen Krankheitserreger
(dpa) Deutsche und afrikanische Wissenschaftler wollen gemeinsam erforschen, wie der gefährliche Krankheitserreger «Staphylococcus aureus» in Afrika bekämpft werden kann. «Dieses Bakterium, das in entwickelten Ländern ein Haupt-Krankheitserreger ist, stellt auch für afrikanische Krankenhäuser ein großes Problem dar», teilte die Universität des Saarlandes am Donnerstag in Saarbrücken mit. Sie hat die Federführung bei dem Vorhaben, das als eines der größten Verbundprojekte zum Thema «Infektionskrankheiten in Afrika» gilt. Es ist auf zunächst drei Jahre angelegt und wird mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gefördert.
Der Krankheitserreger ist nach Darstellung der Experten besonders tückisch, weil er die Haut von Mensch und Tier besiedeln kann, ohne Symptome hervorzurufen. Bei einer harmlosen Störung des Hautschutzes oder bei einem medizinischen Eingriff könne er jedoch in den Körper eindringen und dort schwere Infektionen der inneren Organe oder eine Blutvergiftung verursachen. «Durch den Einsatz von Antibiotika sind die Bakterien teilweise multiresistent geworden und nur noch schwer mit Medikamenten zu bekämpfen», hieß es in der Mitteilung.
Die Wissenschaftler wollen nun klären, wie verbreitet und resistent die Erreger auf dem afrikanischen Kontinent sind und was getan werden kann, um die Gefahr einzudämmen. Insgesamt hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft für das Thema «Infektionskrankheiten in Afrika» rund 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Neben der Saar-Uni und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in St. Ingbert sind die Universitäten in Freiburg, Münster und Tübingen sowie Forschungseinrichtungen in Mosambik, Tansania und Gabun beteiligt.
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