Bicoll und EMBL identifizieren Inhibitoren von Aurora Kinasen

24.06.2010 - Deutschland

Die BICOLL GmbH und das EMBL haben den erfolgreichen Abschluss ihres gemeinsamen Forschungsprojektes zur Identifizierung von aktiven Verbindungen als Aurora Kinase Inhibitoren bekannt gegeben.

Aurora Kinasen rücken als potentielle Targets für die Entwicklung neuer Arzneistoffe zur Therapie von Krebserkrankungen immer stärker in den Fokus der onkologischen Forschung. Die Enzyme aus der Familie der Serin/Threonin-Proteinkinasen spielen beim Zellwachstum eine wichtige Rolle und sind in menschlichen Tumoren häufig überexprimiert. Für ein Forschungsvorhaben über genetische Instabilität und Zellproliferation bedingt durch die Expression von Aurora Kinasen in verschiedenen Krebsarten, darunter auch Multiples Myelom, suchte die Gruppe von Dr. Joe Lewis, Leiter der Forschungsabteilung Chemische Biologie am EMBL Heidelberg, neuartige Inhibitoren der Aurora Kinasen. Die wirksamen Verbindungen, die das Spektrum bereits bekannter Aurora Kinase Inhibitoren wie VX680 erweitern. sollten, wurden über ein Screening von Profiles™ aus BICOLLs Wirkstoffbibliothek aus pflanzlichen Inhaltsstoffen, identifiziert.

“Wir suchten nach einem weniger aufwendigen und kosteneffektiven Weg, um die uns zur Verfügung stehende Struktur-Variabilität an Inhibitoren der Aurora Kinase zu erweitern, ohne dabei auf teures virtuelles Screening oder die Testung enormer Mengen an Reinverbindungen zurückgreifen zu müssen.”, erklärt Dr. Joe Lewis ”BICOLLs Ansatz, fraktionierte und sortierte Kollektionen kleiner Moleküle aus endemischen Pflanzen Asiens zu verwenden, sogenannte Profiles™ zeigte sich bereits als sehr erfolgreich in der Identifizierung von Hits in verschiedenen Hochdurchsatz-Screenings anderer Kooperationen. Wir wollten mit unserem gemeinsamen Forschungsprojekt herausfinden, ob Naturstoffe auch in unseren Biochemischen Screenings ihre Tauglichkeit erweisen.”, so Lewis weiter.

Ungefähr 1,000 (Pflanzen-)Profile™ (das entspricht ca. 3.000 – 10.000 verschiedenen kleinen Molekülen) wurden aus BICOLLs Wirkstoffbibliothek dem robusten Screeningsystem der EMBLGruppe zugeführt. Die Ergebnisse erbrachten schließlich 18 Hit-Cluster mit spezifischer Kinase Aktivität. Aufgrund der überraschend hohen Hit-Rate von 2%, wählten die Forscher des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie 4 Hit-Cluster aus, deren Verbindungen isoliert und in ihren Strukturen aufgeklärt werden sollten.

“In nur drei Monaten führten wir eine zweite Screeningrunde durch und identifizierten zwei aktive Reinverbindungen mit interessanten Strukturmotiven für die weiteren Forschungsprogramme unsers Kooperationspartners EMBL.“, meint Dr. Kai Lamottke, Geschäftsführer von BICOLL.

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