Eckert & Ziegler sieht Potenzial für Brachytherapie bei Brustkrebs
Zurzeit ist die Standardbehandlung von Brustkrebs im Frühstadium eine brusterhaltende Chirurgie, die durch eine externe Strahlentherapie (EBRT) der gesamten Brust ergänzt wird. Es gibt allerdings Daten, die darauf schließen lassen, dass eine Bestrahlung der gesamten Brust bei ausgewählten Patientinnen nicht notwendig ist. Die sog. "Accelerated Partial Breast Irradiation (APBI)", eine partielle Bestrahlung der Brust, wird daher in klinischen Studien untersucht und könnte sogar durch eine Monotherapie ersetzt werden, welche die Brachytherapie mit Permanentimplantaten nutzt. Für die Patientin birgt die Behandlung mit Brachytherapie im Vergleich zur EBRT einen praktischen Vorteil: eine Verkürzung der Behandlungsdauer. Die Behandlung mit Implantaten dauert nur einen Tag, während eine EBRT-Patientin an 25 bis 40 aufeinanderfolgenden Tagen zur Behandlung kommen muss.
Im Juni 2010 wurde dazu ein wissenschaftlicher Artikel in "The International Journal of Medical Physics" (American Association of Physicists in Medicine) veröffentlicht, der sich mit der radiobiologischen Untersuchung der Dosierung und Dosisleistung bei permanenter Brachytherapie von Brustkrebs mit den Strahlenquellen I-125 (Jod) oder Pd-103 (Palladium) beschäftigt. In dieser Arbeit wird die Fragestellung untersucht, welche Dosierung und Dosisleistung für eine Behandlung von Brustkrebs mit Seed-Implantaten als Monotherapie von Brustkrebs im Frühstadium angemessen ist.
Aktuell wird die permanente Brachytherapie hauptsächlich zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Doch das Interesse wächst stetig, diese Behandlungsmethode auch für Brustkrebs im Frühstadium anzuwenden. Bereits 2007 führte IBt gemeinsam mit seinem Partner, dem Universitätskrankenhaus Lüttich (CHU) in Belgien, eine Versuchsreihe durch, die in einem wissenschaftlichen Artikel in "The International Journal of Radiation Oncology" (2) beschrieben wurde.
"Basierend auf den Erkenntnissen unserer physikalischen und radiobiologischen Studie scheint es einen Spielraum für den Einsatz von Permanentimplantaten mit geringer Strahlungsenergie für die partielle Bestrahlung bei Brustkrebs im Frühstadium zu geben", äußerte Prof. Dimos Baltas von der Abteilung Medizinische Physik und Engineering, Strahlenklinik, Klinikum Offenbach GmbH. Professor Baltas ist Mitglied in zahlreichen nationalen, europäischen und internationalen Organisationen, Ausschüssen und Arbeitsgruppen mit einer langen Erfolgsgeschichte im Forschungsbereich Brachytherapie. Er ist Co-Autor des Fachbuchs "The Physics of Modern Brachytherapy for Oncology".
"Dieser neue Bericht zeigt das wachsende Interesse an permanenter Seed-Brachytherapie zur Heilung von Krebserkrankungen an anderen Organen als lediglich der Prostata. IBt setzt sich dafür ein, neue Wege zu finden, die Brachytherapie als Behandlungsmethode zu nutzen. Dadurch erfüllen wir unsere Aufgabe: Wir helfen, Leben zu retten - Contributing to saving lives!", sagte Dr. Edgar Löffler, Geschäftsführender Direktor von IBt und einer der Autoren des Berichts.
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