Mini-Verletzungen im Gehirn bremsen das Denken

Bluthochdruck ist der stärkste Risikofaktor für Veränderungen am Gefäßsystem des Gehirns

22.04.2025
Computer-generated image

Symbolbild

Bluthochdruck und ein hoher Body-Mass-Index (BMI) sind die stärksten Risikofaktoren für die Entstehung von Läsionen.„Aktuell gibt es keine Therapie für diese Läsionen, obwohl sie ein großer Risikofaktor für Schlaganfall und Demenz sind“, sagt Frauke Beyer, die Erstautorin der Studie. Um herauszufinden, wie man schon bestehende Medikamente anwenden könnte, war es den Forscherinnen wichtig, erst einmal zu verstehen, welche Faktoren für die Entstehung der Läsionen an unterschiedlichen Orten im Gehirn eine Rolle spielen. Dafür haben sie DNA- und Blutproben der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer aus Deutschland und Frankreich untersucht. Außerdem mussten diese Denkaufgaben lösen und dafür im Magnetresonanztomografen (MRT) liegen.

„Wir haben herausgefunden, dass Läsionen an typischen Orten im Gehirn auftreten, vemutlich weil ihnen unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen. Bei Läsionen um die Ventrikel herum spielt besonders Bluthochdruck eine Rolle, und bei Läsionen in der tiefen weißen Substanz vermuten wir einen Zusammenhang mit der Ablagerung von Amyloid in den Gefäßwänden, einem auch bei Alzheimer auftretenden Protein”, erklärt Frauke Beyer. Da diese Läsionen schon ab dem vierzigsten Lebensjahr sichtbar werden können, könnte man hier präventiv mehr tun, so die Forscherin.

“Bluthochdruck ist der konsistenteste und bei weitem stärkste Risikofaktor für die Entstehung der Läsionen, den wir gefunden haben – ebenso ein höherer BMI. Tückisch ist, dass die Schädigung des Gefäßssystems ein schleichender Prozess ist. Die Gehirne der Betroffenen verarbeiten Informationen im Alltag oft langsamer als normalerweise, aber ansonsten merken sie oft nichts davon.“ Die Wissenschaftlerinnen wollen nun in Folgestudien herausfinden, welche genetischen Faktoren den Läsionen an den verschiedenen Orten im Gehirn zugrunde liegen könnten. Dies könnte in Zukunft gezielte Therapien ermöglichen.

Originalveröffentlichung

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Revolutioniert künstliche Intelligenz die Life Sciences?