Europäische Start-ups an vorderster Front im Kampf gegen den Krebs

Mit fast 1.500 Unternehmen beheimatet Europa mehr krebsbezogene Start-ups als die USA

04.02.2025
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Symbolbild

Krebs ist nach wie vor eine große gesundheitliche Bedrohung in Europa, wo fast 25 % der weltweiten Erkrankungen und mehr als 20 % der Todesfälle auftreten – obwohl hier weniger als 10 % der Weltbevölkerung leben. Durch technologische Fortschritte und Spitzenleistungen der europäischen Gesundheitssysteme in der Krebsprävention und Patientenversorgung steigen die Überlebensraten. Anlässlich des Weltkrebstages hat das Europäische Patentamt (EPA) nun seine zweite Studie über krebsbezogene Technologien veröffentlicht. Sie enthält eine eingehende Analyse der am schnellsten wachsenden Technologiebereiche. Dazu gehören die zelluläre Immuntherapie (die Zahl der Patent-anmeldungen zwischen 2015 und 2021 nahm hier im Durchschnitt um 37,5 % pro Jahr zu), die Gentherapie (+31 %) und die Bildanalyse (+20 %). 

Der Bericht „New Frontiers in Oncology" zeigt, dass Europa im Vergleich zu den USA und China Anteile an den Patentanmeldungen in diesen wachstumsstarken Bereichen der Innovation in der Krebsbekämpfung verliert und in den drei am schnellsten wachsenden Bereichen durchschnittlich 5 Prozentpunkte einbüßt. Die Studie belegt aber auch, dass Europa mit rund 1.500 Start-ups gegenüber 1325 in den USA die höchste Zahl an Start-ups im Bereich Onkologie aufweist.

„Vor dem Hintergrund des Berichts von Mario Draghi über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit sind die Ergebnisse dieser Studie ein Weckruf für das europäische Innovationssystem in der Onkologie“, sagt EPA-Präsident António Campinos. „Da sich die Technologien zur Krebsbekämpfung rasch weiterentwickeln und teils unerwartete Richtungen einschlagen, muss Europa reagieren, um seinen Wettbewerbsvorteil bei Innovationen im Gesundheitswesen zu wahren und dadurch Leben zu retten. Europas dynamische Onkologie-Start-ups sind zwar ein Lichtblick, aber sie brauchen Investitionen und Unterstützung, um ihre Erfindungen zu skalieren.“

Europäische Start-ups stärker in frühen Wachstumsphasen

Die Studie zeigt, dass das Vereinigte Königreich mit 290 onkologiebezogenen Start-ups an der Spitze der EPA-Mitgliedsstaaten steht, gefolgt von Frankreich mit 246 und Deutschland mit 208. In den Wachstumsphasen zeigt sich jedoch ein scharfer Kontrast: Während es in Europa mehr Start-ups in der Seed- und frühen Wachstumsphase gibt, sind die USA bei der Skalierung von Start-ups in der späten Wachstumsphase deutlich weiter: Fast 40 % der US-Start-ups in diesem Bereich haben dieses fortgeschrittene Stadium erreicht – gegenüber nur 24 % in der EU und weniger als 27 % in den anderen EPA-Mitgliedstaaten. Das verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen europäische Start-ups bei der erfolgreichen Skalierung stehen.

Forschungszentren und Universitäten spielen eine Schlüsselrolle bei Krebsinnovationen

Fast die Hälfte aller Patente, die zwischen 2010 und 2021 in den EU-Ländern angemeldet werden, stammen von Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen oder Krankenhäusern. Neben den direkten Patentaktivitäten stammen weitere 12 % der krebsbezogenen Patentanmeldungen in der EU aus Forschungseinrichtungen, allerdings wurden diese von Unternehmen eingereicht. In anderen EPA-Mitgliedstaaten entfielen fast 30 % aller Patente auf Forschungseinrichtungen, wobei 6,4 % von Unternehmen angemeldet wurden.

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