Photopharmakologie: Kältesensoren mit Licht steuern
LMU-Forschende haben ein Molekül entwickelt, mit dem sich ein wichtiger Ionenkanal regulieren lässt – ein Ansatz mit therapeutischem Potenzial
TRPM8-Ionenkanäle stehen deshalb im Fokus der Forschung, um ihre komplexen Funktionen besser zu verstehen und innovative therapeutische Ansätze zu entwickeln. Einen wichtigen Durchbruch auf diesem Gebiet hat nun ein LMU-Forscherteam um Professor Michael Mederos y Schnitzler (Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie) und Dr. David B. Konrad in Zusammenarbeit mit Professor Dirk Trauner (Universität Pennsylvania) und Professorin Ursula Storch (Universität Regensburg) erzielt: Die Forschenden entwickelten ein innovatives Molekül namens Azo-Menthol, das TRPM8-Kanäle durch Licht präzise steuern kann, wie sie im Fachmagazin Angewandte Chemie berichten.
„Mit Azo-Menthol ist es erstmals möglich, TRPM8-Kanäle mithilfe von UV-Licht gezielt zu aktivieren und mit Blaulicht wieder zu deaktivieren – und das zeitlich und örtlich präzise sowie reversibel“, betont Mederos y Schnitzler. Licht als Werkzeug zur Steuerung von biologischen Prozessen zu nutzen, hat großes therapeutisches Potenzial, so die Autoren. „Solche photopharmakologischen Ansätze könnten beispielsweise helfen, systemische Nebenwirkungen, wie sie etwa bei einer konventionellen Chemotherapie auftreten, zu vermeiden“, sagt Mederos y Schnitzler. „Daher eröffnen die Fortschritte auf diesem Gebiet spannende Perspektiven für die Entwicklung neuartiger Therapien, die präziser und schonender wirken könnten.“
Originalveröffentlichung
Originalveröffentlichung
Jasmin Becker, Clara S. Ellerkmann, Hannah Schmelzer, Christian Hermann, Kyra Lützel, Thomas Gudermann, David B. Konrad, Dirk Trauner, Ursula Storch, Michael Mederos y Schnitzler; "Optical Control of TRPM8 Channels with Photoswitchable Menthol"; Angewandte Chemie International Edition, 2024-12-11
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