Forschung über Schutzreflexe der Atemwege gewinnt Eppendorf & Science Prize 2024

16.10.2024
Eppendorf SE

Dennis Barger, (Eppendorf), Axel Jahns (Eppendorf), Laura Seeholzer (UCSF), Peter Stern (AAAS) und Bill Moran (AAAS).

Die amerikanische Wissenschaftlerin Laura Seeholzer, Ph.D., Postdoctoral Fellow an der University of California, San Francisco, USA, hat den 2024 Eppendorf & Science Prize for Neurobiology erhalten, für ihre Arbeit zur Klärung der Rolle neuroendokriner Zellen bei Schutzreflexen der Atemwege.

„Laura Seeholzers Essay beschreibt brillant, wie sie eine Gruppe von neuroendokrinen Zellen des Kehlkopfs und der Luftröhre identifiziert hat, die unsere Atemwege schützen“ erklärt Dr. Peter Stern, Senior Editor der Zeitschrift Science und Vorsitzender der Preisjury. „Die Aktivierung dieser Zellen steuert Schutzreflexe der Atemwege durch Interaktion mit sensorischen Neuronen, die die Atemwege innervieren.“

„Wasser, das in die ‚falsche Röhre‘ gelangt oder der Rückfluss von Magensäure in die Atemwege sind äußerst unangenehme Erfahrungen, die Schutzreflexe wie Husten, Würgen und Schlucken auslösen“, sagt Seeholzer. „Wir haben herausgefunden, dass ein seltener Zelltyp im Epithel der Atemwege, die sogenannten neuroendokrinen (NE) Zellen, diese schädlichen Reize erkennen. Bei Stimulation setzen die NE-Zellen der Luftröhre und des Kehlkopfs einen spezifischen Neurotransmitter frei, der nahe gelegene sensorische Neuronen aktiviert, die dann Schutzreflexe wie Schlucken und Husten auslösen.“

NE-Zellen des Kehlkopfs und der Luftröhre sind wichtige, bisher unbeachtete Zellpopulationen, die unsere Atemwege schützen. Seeholzer möchte herausfinden, ob eine Fehlsteuerung der NE-Zellen zu einer erhöhten Aspirationswahrscheinlichkeit im Alter oder bei Krankheiten beiträgt, bei denen kritische Atemwegsreflexe beeinträchtigt sind.

„Ich möchte Eppendorf und der Zeitschrift Science dafür danken, dass sie in den letzten zwei Jahrzehnten junge Wissenschaftler der Neurobiologie ausgezeichnet haben“, sagt Seeholzer. „Ich habe deren Arbeiten immer mit großem Interesse gelesen, und dass ich in diesem Jahr selbst als Gewinnerin ausgewählt wurde, ist eine der größten Überraschungen und eine große Ehre für meine noch junge Karriere. Ich möchte auch Dr. David Julius und meinen Laborkollegen dafür danken, dass sie eine enthusiastische und unterstützende Laborumgebung geschaffen haben, in der es jeden Tag eine Freude ist, zur Arbeit zu gehen.“

Zwei Finalisten wurden ebenfalls ausgezeichnet. Rosemary Cater, Ph.D., Senior Research Fellow & Gruppenleiterin an der University of Queensland, Brisbane, Australien, für ihre Arbeit, die molekulare Details aufzuklären, wie die essentiellen Nährstoffe Cholin und Omega-3-Fettsäuren in das Gehirn transportiert werden, und Claudia Kathe, Ph.D., Assistenzprofessorin an der Universität Lausanne, Schweiz, für ihre Arbeit zur Aufklärung der Rolle von neuronalen Zellpopulationen im Rückenmark bei der Wiederherstellung motorischer Funktionen.

„Eppendorf und die Zeitschrift Science verleihen diesen angesehenen Preis seit 2002. Seit seiner Einführung hat der Preis über 70 Gewinner und Finalisten ausgezeichnet, die zu führenden Wissenschaftlern auf ihrem Gebiet geworden sind“, sagte Dr. Axel Jahns, Vice President Corporate Citizenship & Governmental Affairs der Eppendorf SE. „Wir gratulieren den Preisträgern des Jahres 2024 zu ihren hervorragenden Leistungen.“

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...