Merck kehrt zu organischem Umsatzwachstum zurück

Merck erhöht Prognose für 2024

02.08.2024
Merck KGaA

Merck ist im 2. Quartal 2024 zu organischem Umsatzwachstum zurückgekehrt. Das EBITDA pre blieb organisch nahezu stabil gegenüber dem Vorjahreswert, der durch Einmaleffekte erhöht war. Ohne diese Einmaleffekte im Vergleichsquartal wäre auch das EBITDA pre organisch gewachsen.

„Wir haben angekündigt, 2024 Schritt für Schritt zu organischem Wachstum zurückzukehren. Das zweite Quartal belegt, dass wir auf diesem Weg gut vorankommen“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. „Unsere Geschäftsdynamik und unsere Erwartungen deuten auch für den Rest des Jahres auf Wachstum hin. Daher erhöhen wir unsere Prognose für 2024 auf Konzernebene und für die Unternehmensbereiche Healthcare und Electronics.“

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung von Healthcare und Electronics stieg der Konzernumsatz im 2. Quartal 2024 organisch um 1,7 %. Wechselkurseffekte, insbesondere des US-Dollar, wirkten sich mit 0,7 % negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Insgesamt legte der Konzernumsatz um 0,9 % auf 5.352 Mio. € zu. Das EBITDA pre verminderte sich gegenüber dem um Einmaleffekte erhöhten Vorjahreswert organisch lediglich um 0,8 % und lag bei 1.509 Mio. €. Im Berichtsquartal wirkte sich zudem eine Rückstellung für die Beendigung des Xevinapant-Programms in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags nachteilig auf die Entwicklung des EBITDA pre aus. Zusätzlich belasteten negative Wechselkurseffekte in Höhe von 2,1 %. Der Gesamtrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal betrug 2,9 %. Ohne den Einmaleffekt aus einer Vereinbarung zu OLED-Patenten mit UDC (Universal Display Corporation) im Vorjahresquartal sowie die Rückstellung für die Beendigung des Xevinapant-Programms wäre das EBITDA pre im 2. Quartal 2024 organisch im mittleren einstelligen Prozentbereich gewachsen. Die EBITDA-pre-Marge des Konzerns lag bei 28,2 %. Das Ergebnis je Aktie pre blieb mit 2,20 € stabil gegenüber dem Vorjahresquartal.

Am 31. Juli 2024 hat Merck die im Mai 2024 angekündigte Übernahme von Mirus Bio abgeschlossen. Mirus Bio ist ein US-amerikanisches Life-Science-Unternehmen, das sich auf Transfektionsreagenzien für die Herstellung von viralen Vektoren spezialisiert hat. Mit der 600 Mio. US-Dollar umfassenden Übernahme ergänzt Merck sein Portfolio für die Entwicklung und Herstellung neuartiger Modalitäten, wie Zell- und Gentherapien.

Life Science: Weitere Erholung des Auftragseingangs von Process Solutions; andere Geschäftseinheiten mit organischem Umsatzwachstum

Der Umsatz von Life Science sank im 2. Quartal 2024 organisch um 3,7 % und betrug 2.258 Mio. €. Die Hauptgründe dafür waren der wie erwartet andauernde Lagerbestandsabbau bei Kunden von Process Solutions sowie der Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage. Der Umsatz von Process Solutions sank organisch um 11,8 %. Dies stellt eine positive Entwicklung gegenüber dem organischen Minus von 19,0 % im 1. Quartal 2024 dar. Gleichzeitig verbesserte sich der Auftragseingang in dieser Geschäftseinheit sowohl sequenziell als auch gegenüber dem 2. Quartal 2023. Merck erwartet, dass sich der Umsatz von Process Solutions mit dem Ende des Lagerbestandsabbaus bei den Kunden in der 2. Jahreshälfte 2024 schrittweise erholen wird. Die beiden anderen Life-Science-Geschäftseinheiten erzielten im 2. Quartal 2024 organische Umsatzsteigerungen: Science & Lab Solutions wuchs um 1,4 %, Life Science Services um 8,2 %.

Das EBITDA pre von Life Science sank um organisch 6,1 % und lag bei 655 Mio. €. Hauptgründe dafür waren der Umsatzrückgang von Process Solutions sowie der niedrigere Anteil an Produkten mit höherem Ergebnisbeitrag am Umsatz. Dies wurde teilweise durch konsequentes Kostenmanagement ausgeglichen. Die EBITDA-pre-Marge des Unternehmensbereichs erreichte 29,0 %. Sequenziell, also im Vergleich zum 1. Quartal 2024, stiegen sowohl das EBITDA pre als auch die EBITDA-pre-Marge des Unternehmensbereichs.

Healthcare: Solides organisches Wachstum, bedingt durch die Geschäftseinheiten Onkologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoff-wechselstörungen und Endokrinologie

Im Unternehmensbereich Healthcare stieg der Umsatz im 2. Quartal 2024 organisch um 5,3 % und erreichte 2.137 Mio. €. Die Geschäftseinheit Onkologie mit ihren Krebsmedikamenten Erbitux, Bavencio und Tepmetko verzeichnete organische Umsatzsteigerungen. Der Umsatz von Mavenclad zur Behandlung Multipler Sklerose nahm gegenüber einer hohen Vorjahresbasis organisch um 1,3 % zu. Das organische Umsatzwachstum der Geschäftseinheit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie war durch verschiedene Faktoren bedingt, unter anderem durch die Markterholung in Kontinentalchina im Bereich Diabetes.

Das EBITDA pre von Healthcare stieg organisch um 4,6 % gegenüber der durch Portfoliomanagement erhöhten Vorjahresbasis und erreichte 720 Mio. €. Die Rückstellung für die Beendigung des Xevinapant-Programms wirkte sich negativ auf die Ergebnisentwicklung von Healthcare aus. Die EBITDA-pre-Marge des Unternehmensbereichs lag im 2. Quartal 2024 bei 33,7 %.

Electronics: Semiconductor Solutions wächst auf Basis der Markterholung in KI-Anwendungen und modernen Halbleitern

Der Umsatz des Unternehmensbereichs Electronics stieg im 2. Quartal 2024 organisch um 7,6 % und erreichte 957 Mio. €. Wachstumstreiber war im Wesentlichen die Geschäftseinheit Semiconductor Solutions, deren Umsatz organisch um 11,4 % zunahm. Dazu trug die gestiegene Nachfrage aufgrund der Markterholung bei Halbleitermaterialien für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) sowie modernen Halbleitern (sogenannten „advanced nodes“) bei. Ein weiterer positiver Faktor war das gute Geschäft mit der Ausrüstung von Kundenanlagen in der Geschäftseinheit Delivery Systems & Services (DS&S). Für das 2. Halbjahr 2024 erwartet Merck auch eine schrittweise Erholung des restlichen Markts für Halbleitermaterialien. Diesem Effekt entgegen wirken wird jedoch das Auslaufen von Projekten im DS&S-Geschäft.

Das EBITDA pre von Electronics ging organisch gegenüber einer erhöhten Vergleichsbasis um 3,1 % zurück und lag bei 255 Mio. €. Das Vorjahresquartal enthielt einen Einmaleffekt aus einer Vereinbarung zu OLED-Patenten mit UDC. Der gestiegene Umsatz im Bereich Semiconductor Solutions wirkte sich positiv auf das EBITDA pre aus. Die EBITDA-pre-Marge von Electronics erreichte 26,7 %. Ohne den Einmaleffekt hätte sich die EBITDA-pre-Marge gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert.

Merck erhöht Prognose für 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 erhöht Merck die Prognose für den Konzern sowie die Unternehmensbereiche Healthcare und Electronics – jeweils sowohl für den Umsatz als auch für das EBITDA pre. Dies wird getragen von der weiterhin starken Geschäftsentwicklung bei Healthcare sowie der früher als ursprünglich erwarteten Erholung des Marktes für moderne Halbleiter und KI-Anwendungen bei Electronics. Für Life Science bestätigt das Unternehmen die bisherige organische Prognose. Merck erwartet nun auf Konzernebene die folgende Entwicklung:

  • Umsatz: zwischen 20,7 Mrd. € und 22,1 Mrd. €, organisch +2 % bis +5 % (bisher: zwischen 20,6 Mrd. € und 22,1 Mrd. €, organisch +1 % bis +5 %), Wechselkurseffekte von ‑3 % bis 0 %.
  • EBITDA pre: zwischen 5,8 Mrd. € und 6,4 Mrd. €, organisch +4 % bis +10 %, Wechselkurseffekte von ‑5 % bis ‑1 % (bisher: zwischen 5,7 Mrd. € und 6,3 Mrd. €, organisch +1 % bis +7 %, Wechselkurseffekte von ‑4 % bis ‑1 %).
  • EPS pre: 8,20 € bis 9,30 € (bisher: 8,05 € bis 9,10 €).

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