Bayerische Biotechnologie wächst und liefert Rekordfinanzierungen

11 Neugründungen und zwei Ansiedlungen zeigen Gründungsdynamik

09.07.2024

Auf der diesjährigen BayOConnect-Konferenz präsentierte BioM den aktuellen Jahresreport "Biotech in Bavaria 2023/24 – Incubating Science for Health". Mit dem Report stellte die Biotech Cluster Development Organisation die aktuellen Biotech-Zahlen sowie Entwicklungen und Erfolge der bayerischen Biotechnologieszene vor. Mit 527 Unternehmen, 58.000 Beschäftigten, 11 Neugründungen sowie zwei Ansiedlungen und einer Finanzierungsumme von über 470 Millionen Euro zeigt die bayerische Biopharmabranche weiterhin ein beeindruckendes Wachstum und Stabilität trotz globaler wirtschaftlicher Herausforderungen.

Copyright: © BioM / Andreas Schebesta

BioM-Geschäftsführer Prof. Dr. Ralf Huss und Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, präsentierten den neuesten Jahresbericht "Biotech in Bavaria 2023/24 - Incubating Science for Health" mit aktuellen Zahlen aus der bayerischen biopharmazeutischen Industrie.

Zusammen mit Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, stellte BioM auf seiner Biotechnologie-Konferenz BayOConnect in München seinen Jahresreport „Biotech in Bavaria – Incubating Science for Health“ vor.

Erneutes Beschäftigungshoch

Im Jahr 2023 ist die Zahl der Biotech- und Pharmaunternehmen in Bayern, einschließlich CROs und sonstiger Unternehmen (z.B. CMOs, Zulieferer, Reagenzien- und Technologieanbieter) leicht auf 527 gestiegen. Dieser Aufwärtstrend ist vor allem auf die stabile Entwicklung der Biotechnologieunternehmen innerhalb des Clusters zurückzuführen.

Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 7.000 auf 58.000 (+ 14 %) und erreichte damit erneut einen Höchststand, wobei die Biotechnologieunternehmen den Hauptbeitrag leisteten. Mit insgesamt 29.500 (+ 20 %) Beschäftigten sind die 310 (+ 4 %) Biotech-Unternehmen die wichtigsten Arbeitgeber der Branche. Nationale und internationale Unternehmen beschäftigten an ihren bayerischen Standorten insgesamt 20.000 Mitarbeitende und legten damit um 14 % zu. Kleine und mittlere bayerische Biotech-Unternehmen konnten einen Zuwachs von 2.500 Beschäftigten verzeichnen, was knapp 36 % entspricht.

Nach wie vor starke Gründungsdynamik

Bayern zeichnet sich weiterhin besonders durch sein gründungsfreundliches Ökosystem aus. 2023 kamen insgesamt 13 neue Unternehmen hinzu – 11 davon waren Neugründungen. In der Region finden Gründende ein starkes Netzwerk an unterstützenden Organisationen. Neben seinem Beratungsangebot fördert BioM mit seinem Start-up Inkubator MAxL (Munich Accelerator Life Sciences & Medicine) Pre-Seed Teams und frühe Start-ups mit hochmoderner Laborausstattung, Co-Working-, Meeting- und Eventflächen sowie zahlreichen Trainings- und Networking-Angeboten. Dieses Vorhaben fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium mit 8,5 Millionen Euro.

Rekordfinanzierungen und Milliarden-Investitionen in den Standort

Bayerische Biopharma-Unternehmen sammelten 2023 insgesamt die Rekordsumme von über 470 Millionen Euro an Finanzmitteln ein. Herausragend war die Investitionsrunde von 255 Millionen Euro durch das Radiopharmazie-Unternehmen ITM in Garching. Weitere erfolgreiche Finanzierungsrunden konnten Amsilk, Ethris, mbiomics, deepc, Bind-X und Formycon verzeichnen.

Bedeutende Investitionen bestätigen die Attraktivität des bayerischen Biotech-Clusters. Roche investiert 90 Millionen Euro in ein neues Gentherapie-Entwicklungszentrum in Penzberg und weitere 600 Millionen Euro in ein Diagnostik-Forschungsgebäude dort. Daiichi Sankyo plant rund 1 Milliarde Euro für ein internationales Innovationszentrum in Pfaffenhofen, ebenso investiert Sandoz 25 Millionen Euro in ein Biosimilar-Entwicklungszentrum in Holzkirchen. Die Aenova Group errichtet eine neue Produktionsstätte in Regensburg für 25 Millionen Euro, während Minaris seine Produktion für Zell- und Gentherapeutika in Taufkirchen erweitert und ITM ein neues Produktionsgelände in Neufahrn für das Radioisotop Lutetium-177 realisiert.

Onkologie weiterhin wichtigste Indikation in der Medikamentenentwicklung

Bayerische Unternehmen erzielten Fortschritte in der Pipeline-Entwicklung, insbesondere in der präklinischen Phase, während die Pipeline der klinischen Entwicklung weiterhin gut gefüllt ist: die Gesamtzahl der Projekte in den Phasen I-III blieb mit 78 konstant. Wie in den Jahren zuvor machen die Krebstherapeutika den größten Anteil der Wirkstoffe in der klinischen Entwicklung aus, vor Therapeutika gegen Autoimmunerkrankungen.

Optimistische Zukunftsaussichten

In einer Umfrage befragte BioM die Unternehmen des Bayerischen Biotech-Clusters zu deren aktueller Geschäftslage und wie sie die Zukunft ihres Unternehmens einschätzten. 71 % der Befragten bewerten demnach ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut, (+ 9 %). Für die Zukunft sind 59 % der Befragten positiv hinsichtlich der Geschäftsentwicklung bis Ende 2024, 37 % erwarten keine Veränderungen. Mittelfristig über die nächsten drei bis fünf Jahre erwarten sogar 77 % eine Verbesserung.

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