Antivirales Nasenspray gegen Erkältungen oder schwereren Atemwegserkrankungen

Start-up G.ST Antivirals gibt den Beginn einer Phase II-Studie und die Ernennung von Ronald Bruce Turner zum neuen Chief Medical Officer bekannt

16.04.2024
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G.ST Antivirals, ein Spin-Off der Medizinischen Universität Wien, das mittels einer neuartigen, Wirtszell-basierten Strategie breit wirksame antivirale Wirkstoffe gegen Atemwegsinfektionen entwickelt, gab die Ernennung von Ronald Bruce Turner, MD, zum neuen Chief Medical Officer (CMO) bekannt. Als Experte auf dem Gebiet der klinischen Forschung an Atemwegsviren wird Dr. Turner die weitere klinische Entwicklung bei G.ST vorantreiben. Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass es eine Phase II-Studie für sein führendes Programm begonnen hat, ein breit wirksames antivirales Nasenspray mit 2-Deoxy-D-Glucose (2-DG), und dass der erste Proband am 2. April 2024 behandelt wurde.

Die randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Phase II-Rhinovirus-Challenge-Studie wird am Centre for Human Drug Research (CHDR) in Leiden, Niederlande durchgeführt, einem unabhängigen Institut, das sich auf innovative klinische Forschung in frühen Phasen spezialisiert hat. Ziel dieser Studie ist es, die Wirksamkeit von 2-DG hinsichtlich der Vermeidung von Erkrankungen durch Rhinoviren, der Verringerung der Infektionsraten und der Linderung der Symptome zu bewerten. Außerdem sollen die Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik des Medikaments untersucht werden. An der Studie nehmen insgesamt 128 Freiwillige teil, die täglich bis zu vier intranasale Dosen von 2-DG oder einem Placebo erhalten. Das Medikament bekämpft Rhinoviren (RV), die Auslöser von Erkältungen bzw. schwereren Atemwegserkrankungen bei besonders gefährdeten Personen sind. Es soll auch Krankheiten vorbeugen, die durch andere wichtige Erreger, wie z.B. Coronaviren verursacht werden.

Dr. Guido Gualdoni, Mitgründer und CEO von G.ST Antivirals, sagte: „Ich freue mich sehr über den erfolgreichen Start unserer neuen Phase II-Studie und darüber, Ronald als unseren neuen CMO begrüßen zu dürfen. Er ist ein weltweit führender Experte auf dem Gebiet der klinischen Forschung an Atemwegsviren, dessen herausragende Leistungen und beachtliche Beiträge zu unserem Fachgebiet ich schon seit langem verfolge. Sein Wissen ist für die klinische Entwicklung von 2-DG während der Phase II-Studie und darüber hinaus außerordentlich wertvoll und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

„Ich begleite die Arbeit von G.ST Antivirals bereits seit mehreren Jahren als wissenschaftlicher Berater. 2-DG ist ein einzigartiger und spannender therapeutischer Ansatz zur Behandlung von Virusinfektionen, da es den Zugang des Virus zu Nährstoffen blockiert,“ kommentierte Ronald Bruce Turner, MD, CMO von G.ST Antivirals. „Als CMO freue ich mich darauf, mit einem talentierten Team zusammenzuarbeiten und unsere Mission umzusetzen, breit wirksame antivirale Medikamente gegen Atemwegsinfektionen zu entwickeln und so dringend benötigte Behandlungen für Viruserkrankungen zu ermöglichen.“

Dr. Turner ist ehemaliger Professor für pädiatrische Infektionskrankheiten an der University of Virginia Medical School und ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet viraler Atemwegserkrankungen. Er war stellvertretender Dekan für klinische Forschung an der University of Virginia, Leiter der Abteilung für pädiatrische Infektionskrankheiten an der Medical University of South Carolina und Gutachter für mehrere wissenschaftliche Fachzeitschriften, darunter JAMA, New England Journal of Medicine und Clinical Infectious Diseases. Er hat bisher mehr als 140 Artikel, Reviews und Buchkapitel veröffentlicht und zahlreiche Unternehmen beraten, die an Virusinfektionen der Atemwege forschen. Er erwarb seinen Bachelor of Science in Chemie an der Southern Illinois University und seinen Medical Doctor an der Southern Illinois University School of Medicine.

G.ST Antivirals hat ein hochinnovatives, patentiertes Medikament gegen RV und andere Erreger der Atemwege entwickelt. Dieser Ansatz basiert auf der Manipulation des Stoffwechsels der Wirtszelle. Viren verfügen über keinen eigenen Stoffwechsel und sind zur Vermehrung auf die Wirtszelle angewiesen. Besonders Infektionen mit RV haben einen aufbauenden, anabolen Zustand der infizierten Zellen zur Folge. Diese Hochregulierung von Stoffwechselprozessen der Wirtszelle, wie z. B. der Glykolyse, ermöglicht es dem Virus, sich schnell zu vermehren. Die Hemmung der Glykolyse durch das Glukoseanalogon 2-DG kehrt die durch das Virus verursachte, metabolische Umprogrammierung der Wirtszellen um und verhindert die Zuckerverwertung durch das Virus, wodurch seine Vermehrung erheblich eingeschränkt wird und es folglich aushungert.

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