Novartis investiert rund 500 Millionen Euro in Biopharmazeutika-Produktion in Österreich

350 neue Arbeitsplätze in Tirol

21.02.2024
Novartis Austria

Tiroler Standort Kundl

Um das Produktionsnetzwerk mit der Strategie und den neuen Technologien in Einklang zu bringen, kündigte Novartis geplante Investitionen mit Schwerpunkt in Österreich an. Um die Produktionskapazitäten von Novartis mit diesen hochinnovativen Projekten zu stärken, werden zwei neue Zellkulturanlagen an den langjährigen Tiroler Standorten Kundl und Schaftenau gebaut. 250 Mio. Euro werden in eine Anlage in Kundl investiert, die bis 2025 fertiggestellt werden soll und 180 hochqualifizierte Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Qualität und Support schafft. In Schaftenau wird die bereits geplante Investition in Höhe von rund 250 Mio. Euro mit 165 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Produktion, Qualität und unterstützenden Funktionen noch in diesem Sommer abgeschlossen werden. 

Novartis Austria

Tiroler Standort Schaftenau

"Innovative Biopharmazeutika eröffnen neue Möglichkeiten in der Medizin, wo klassische Medikamente und Therapien an ihre Grenzen stoßen. Sie bieten neue Therapiemöglichkeiten für eine Vielzahl von onkologischen, kardiovaskulären und immunologischen Erkrankungen. Die komplexen biologischen Wirkstoffe erfordern aber viel Erfahrung und Know-how in der Herstellung, und wir sind stolz darauf, dass wir dieses Wissen über Jahrzehnte aufbauen konnten. Unsere Standorte Kundl und Schaftenau gehören zu den innovativen Produktionsstandorten von Novartis in ganz Europa. Als eines der führenden österreichischen Pharmaunternehmen sind wir sehr gut positioniert, um unsere Produktionskapazitäten weiter zu stärken und Patientinnen und Patienten in Österreich, Europa und der ganzen Welt weiterhin mit innovativen Arzneimitteln ‚Made in Austria‘ zu versorgen", sagt Steffen Lang, President Novartis Operations.

Karl Nehammer, Bundeskanzler: „Es freut mich, dass der Standortkongress InvestInAustria der österreichischen Bundesregierung bereits zum vierten Mal stattgefunden hat, denn Betriebsansiedelungen und internationale Investitionen spielen für den Standort Österreich eine besonders wichtige Rolle. Internationale Unternehmen tragen in Österreich jährlich rund 29 Prozent zum BIP bei und sichern circa 1,17 Millionen Arbeitsplätze. Als innovativer Industrie- und Wirtschaftsstandort bietet Österreich ausgezeichnete Voraussetzungen für unternehmerische Erfolge im Herzen Europas. Ich freue mich, dass Novartis diese idealen Standortfaktoren erkannt hat und mit zwei wegweisenden Projekten 500 Millionen Euro bis 2025 in Österreich investiert. Damit werden einerseits Arbeitsplätze geschaffen, und das trägt andererseits zur Stärkung der Versorgungssicherheit mit Biopharmazeutika aus Österreich bei und hilft Europa unabhängiger von globalen Lieferketten zu machen.“

Martin Kocher, Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft: „Als Arbeits- und Wirtschaftsminister freue ich mich, dass sich Novartis mit ihrer Investition für den Standort Österreich entschieden hat. Diese Investition schafft substanzielle regionale Arbeits- und Wertschöpfungseffekte. Die Pharmabranche zählt zu den heimischen Schlüsselsektoren. Investitionen in diesem Bereich stärken die Resilienz unseres Standorts. Leistbare und verfügbare Medikamente in Europa sind nicht nur eine Frage der Gesundheitspolitik, sondern erfordern auch eine geeignete Wirtschafts- und Wettbewerbspolitik. Daher setzen wir laufend Maßnahmen, um Innovation zu fördern. Damit steigern wir die Attraktivität Österreichs für international agierende Unternehmen.“

Lange Tradition in der Biotechnologie

Novartis stellt in Österreich im Kompetenzzentrum für Zellkulturen in Schaftenau seit 2004 Biopharmazeutika her. Mit einem Zellkultivierungsvolumen von 1,8 Millionen Litern/Jahr schafft diese neue Investition eine Produktionsstätte mit höchstem Output und sichert Synergien mit den bestehenden Anlagen in den Bereichen Produktion, Qualität, Infrastruktur und Support Services. Sie ist derzeit in der Qualifizierungsphase und geht im Sommer 2024 in Betrieb.

Anknüpfen an bestehendes Knowhow

Der 1979 in Betrieb genommene Produktionsbereich in Kundl verfügt innerhalb des Novartis-Netzwerks über ein einzigartiges biopharmazeutisches Produktions-Know-how für die Herstellung von Arzneimitteln, die mikrobielle Prozesse nutzen. Künftig werden zusätzlich monoklonale Antikörper (mAbs), biospezifische Antikörper und andere Zellkulturprodukte in einer hochautomatisierten Anlage hergestellt. Mit bis zu 150 Chargen pro Jahr wird die neue Anlage die bestehenden Produktionskapazitäten auf Basis mikrobieller Verfahren deutlich erweitern.

Alle Produktionsschritte in der neuen, multifunktionalen Zellkulturanlage werden von erfahrenem Personal in einer vollständig cGMP1 -konformen Umgebung durchgeführt. Im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen wird zum ersten Mal eine innovative Produktionstechnologie im industriellen Maßstab eingesetzt. Insgesamt verbraucht die neue Zellkulturanlage 40 % weniger Wärmeenergie und 25% weniger Strom. Die Investitionen bei Novartis Kundl werden in Partnerschaft mit der österreichischen Regierung und dem Land Tirol getätigt und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft und dem Land Tirol mit über 5 Mio. Euro gefördert.

Anton Mattle, Landeshauptmann Tirol: „Tirol positioniert sich seit vielen Jahren erfolgreich als attraktiver Standort für Life Sciences. Novartis ist für uns in diesem Bereich ein wichtiger Arbeit- und Impulsgeber. Ein Großteil der Zulieferungen und Aufträge von Novartis bleiben in der Region, was die heimische Wertschöpfung enorm stärkt. Für das Land Tirol sind die Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro und 350 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze ein starkes Bekenntnis zum heimischen Standort. Wir unterstützen Novartis nach Kräften dabei, die Standorte Kundl und Schaftenau weiterzuentwickeln und eine nachhaltige Produktion in Österreich zu sichern. Herzlichen Dank an Novartis für das Engagement und für die Zukunft weiterhin alles Gute!“

"Wir begrüßen die Partnerschaft mit der österreichischen Bundesregierung bei dieser Investition und werden uns weiterhin darauf konzentrieren, neue Wege zu finden, um innovative Behandlungen für Patient*innen zu produzieren und bereitzustellen, und zwar mit einem nachhaltigen und energiesparenden Mindset", unterstreicht Steffen Lang.

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