Merck bestätigt Prognose für Geschäftsjahr 2023 trotz schwierigen Marktumfelds in Q3
2024 Rückkehr zu organischem Umsatzwachstum erwartet
Im 3. Quartal 2023 sank der Konzernumsatz um organisch 4,1 % auf 5.173 Mio. €. Während der Unternehmensbereich Healthcare ein organisches Umsatzplus von 7,4 % erzielte, verzeichneten die Unternehmensbereiche Life Science und Electronics aufgrund des wie erwartet weiterhin schwierigen Marktumfelds organische Umsatzrückgänge. Drei wesentliche Faktoren prägten auch im 3. Quartal die organische Umsatzentwicklung: Der im Vergleich zum Vorjahr deutliche Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage, der Lagerbestandsabbau bei Hauptkunden in Process Solutions sowie die anhaltende Schwäche des Marktes für Halbleitermaterialien.
Trotz des organischen Ergebniswachstums im Unternehmensbereich Healthcare von 17,2 % sank das EBITDA pre auf Konzernebene um organisch 13,2 % auf 1.446 Mio. €. Dies war vor allem bedingt durch das geringere Absatzvolumen sowie den anteilig niedrigeren Umsatzanteil besonders profitabler Produkte in den Unternehmensbereichen Life Science und Electronics.
Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck: „Wir bleiben diszipliniert auf Kurs, um nicht nur unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2023, sondern auch unsere mittelfristigen Ziele zu erreichen. Bereits 2024 erwarten wir die Rückkehr zu organischem Umsatzwachstum.”
Auswirkung negativer Währungseffekte nimmt im 3. Quartal 2023 zu
Der Umsatz ging im 3. Quartal 2023 um 10,9 %, organisch um 4,1 %, zurück. Negative Wechselkurseffekte, insbesondere aus dem US-Dollar und dem Chinesischen Renminbi, wirkten sich mit 6,8 % auf die Umsatzentwicklung aus.
Das EBITDA pre ging um 20,2 % zurück. Neben dem organischen Rückgang um 13,2 % wirkten sich hier negative Wechselkurseffekte in Höhe von 6,6 % aus. Die EBITDA pre-Marge betrug 27,9 %. Das Ergebnis je Aktie pre lag bei 2,07 €.
Geringere Covid-19-bedingte Nachfrage und Lagerbestandsabbau bei Hauptkunden belasten Umsatz und Ergebnis von Life Science
Der Unternehmensbereich Life Science verzeichnete im 3. Quartal 2023 einen Umsatzrückgang um organisch 13,2 % auf 2.191 Mio. €. Gründe dafür waren insbesondere die im Vergleich zum Vorjahresquartal wie erwartet signifikant niedrigere Covid-19-bedingte Nachfrage sowie die deutliche Abschwächung des Kerngeschäfts von Process Solutions infolge des Lagerbestandsabbaus bei Hauptkunden. In Science & Lab Solutions waren Pharmakunden in einem sich verändernden makroökonomischen Umfeld zurückhaltender bei ihren Ausgaben. Dementsprechend verzeichneten alle drei Geschäftseinheiten – Science & Lab Solutions (‑5,0 %), Process Solutions (‑22,5 %) sowie Life Science Services (‑9,8 %) – organische Umsatzrückgänge. Eine schrittweise Erholung der Auftragslage bei Process Solutions erwartet Merck etwa ab Mitte des 4. Quartals 2023, welche sich dann im Laufe des 1. Halbjahres 2024 auch positiv auf die Umsatzentwicklung auswirken dürfte.
Das EBITDA pre von Life Science ging um organisch 31,5 % auf 615 Mio. € zurück. Gründe dafür waren insbesondere das niedrigere Absatzvolumen sowie der anteilig niedrigere Umsatzanteil mit besonders profitablen Produkten. Die EBITDA pre-Marge lag bei 28,1 %.
Starke organische Geschäftsentwicklung von Healthcare stabilisiert Konzern in herausforderndem 3. Quartal
Der Unternehmensbereich Healthcare steigerte den Umsatz im 3. Quartal 2023 organisch um 7,4 %, wozu alle Geschäftseinheiten beitrugen. Dieses organische Wachstum wurde durch negative Wechselkurseffekte in Höhe von 8,5 % überkompensiert. Dadurch nahm der Umsatz insgesamt um 1,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal ab und betrug 2.066 Mio. €.
Zu den Wachstumstreibern bei Healthcare gehörte insbesondere die Geschäftseinheit Onkologie mit einem organischen Umsatzplus von 18,1 %. Dies war bedingt durch das gute organische Umsatzwachstum der Medikamente Bavencio (21,6 %) und Erbitux (13,3 %). Die Geschäftseinheiten Fertilität (14,0 %) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie (6,8 %) erzielten im 3. Quartal 2023 ebenfalls organische Umsatzsteigerungen. Diese waren neben einer gestiegenen Nachfrage auch auf Lieferengpässe von Konkurrenzprodukten zurückzuführen. Das Multiple-Sklerose-Mittel Mavenclad verzeichnete ein Umsatzplus von 2,9 %. Das Wachstum von Mavenclad in der Region Nordamerika wurde hierbei von einem Rückgang in Europa teilweise aufgezehrt.
Das EBITDA pre von Healthcare stieg organisch um 17,2 % auf 685 Mio. €. Aufgrund negativer Wechselkurseffekte in Höhe von 20,8 % nahm das Ergebnis des Unternehmensbereichs insgesamt um 3,6 % ab. Die EBITDA pre-Marge erreichte 33,2 %.
Display Solutions steigert Absatzvolumen während Marktumfeld in Semiconductor Solutions wie erwartet schwach bleibt
Electronics verzeichnete im 3. Quartal 2023 einen Umsatzrückgang um organisch 4,0 % auf 916 Mio. €. Die Geschäftseinheiten Display Solutions (+11,9 %) sowie Surface Solutions (+2,6 %) erzielten organische Umsatzsteigerungen. Die Auslastung bei wichtigen Flüssigkristallkunden verbesserte sich deutlich gegenüber dem sehr schwachen Vorjahresquartal. Der Umsatz von Semiconductor Solutions sank um organisch 9,3 % entsprechend den Erwartungen von Merck. Grund war die konjunkturelle Abschwächung in der Halbleiterindustrie, die im Vergleich zu früheren Marktzyklen deutlicher und länger ausfällt.
Aufgrund der niedrigeren Absatzmengen, dem anhaltenden Preisdruck bei Flüssigkristallen und dem geringeren Umsatzanteil besonders profitabler Produkte ging das EBITDA pre von Electronics organisch um 17,8 % auf 208 Mio. € zurück. Die EBITDA pre-Marge lag bei 22,7 %.
Prognose Geschäftsjahr 2023 erneut bestätigt
Merck bestätigt erneut seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023 und präzisiert die angegebenen Zielkorridore vor dem Schlussquartal. Das Unternehmen erwartet:
- Organische Umsatzentwicklung: ‑2 % bis +2 %, auf insgesamt 20,5 Mrd. € bis 21,9 Mrd. € – bewegt sich leicht unterhalb des Mittelwerts der Bandbreite der absoluten Zahlen
- Organisches Umsatzwachstum ohne Covid-19-Geschäft: +1 % bis +5 %
- Organischer Rückgang des EBITDA pre um ‑9 % bis ‑3 %, auf insgesamt 5,8 Mrd. € bis 6,4 Mrd. € – bewegt sich in der unteren Hälfte der Bandbreite der absoluten Zahlen
- Negative Wechselkurseffekte auf Umsatz und EBITDA pre von ‑6 % bis ‑3 %
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