Darmkrebs: Aspirin aktiviert schützende Gene
Forschende haben einen Signalweg identifiziert, über den Aspirin Darmkrebs hemmen kann
Wie die Forschenden im Fachmagazin Cell Death and Disease berichten, induziert Aspirin die Produktion zweier Tumor-hemmender Mikro-RNA-Moleküle (miRNAs), die als miR-34a- und miR-34b/c bezeichnet werden. Dabei bindet und aktiviert Aspirin das Enzym AMPK, welches wiederum den Transkriptionsfaktor NRF2 so verändert, dass dieser in den Zellkern wandert und dort die Expression der miR-34-Gene aktiviert. Damit diese Aktivierung gelingt, unterdrückt Aspirin zudem das Onkogen-Produkt c-MYC, welches ansonsten NRF2 hemmt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die miR-34 Gene für die Vermittlung der hemmenden Wirkung von Aspirin auf Darmkrebszellen notwendig sind. So konnte Aspirin in miR-34-defizienten Krebszellen deren Wanderung, Invasion und Metastasierung nicht verhindern. Von den miR-34-Genen war bereits bekannt, dass sie durch den Transkriptionsfaktor p53 induziert werden und seine Effekte vermitteln. „Unsere Ergebnisse zeigen aber, dass die Aktivierung der miR-34-Gene durch Aspirin unabhängig vom p53-Signalweg erfolgt“, sagt Hermeking. „Das ist wichtig, weil das p53-kodiernde Gen, das am häufigsten inaktivierte Tumorsuppressorgen bei Darmkrebs ist. Auch bei den meisten anderen Krebserkrankungen wird p53 im Großteil der Fälle durch Mutationen oder Viren inaktiviert. Aspirin könnte zukünftig in solchen Fällen therapeutisch eingesetzt werden.“
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