Entwicklung eines Therapieassistenz-Computertomographen im Kampf gegen Krebs
Magdeburger Spin-off RAYDIAX sichert sich 3,5 Mio. Euro frisches Kapital
"Wir verfolgen das Ziel durch High-Tech Medizintechnik die Krebstherapie nachhaltig zu stärken. Minimal-invasive bildgestützte Eingriffe bieten zahlreiche Vorteile für Patientinnen und Patienten. Mit unserem gezielten Bildassistenzsystem TACT legen wir ein völlig neues Potenzial frei, das die Anwendungsbreite dieser sehr schonenden Eingriffe signifikant erweitern wird, wovon insbesondere Patientinnen und Patienten profitieren, für die sich heutzutage eine Behandlung als zu risikoreich darstellt. Mit dem Abschluss der Finanzierungsrunde sind wir in einer optimalen Position, unser System in enger Abstimmung mit unseren klinischen Partnern weiterzuentwickeln, den Markteintritt zu forcieren und das Unternehmenswachstum voranzutreiben", Dr. Thomas Hoffmann, CEO und Mitgründer von RAYDIAX.
Minimal-invasive Therapien in der Krebsversorgung
Krebserkrankungen gehören weltweit zur häufigsten Todesursache, in wohlhabenden Ländern sind diese sogar die Nummer 1. Offen-chirurgische Therapien sind für die Behandlung sehr alter Patientinnen und Patienten mit schlechten Allgemeinzustand häufig zu risikoreich und damit ungeeignet. Minimal-invasive Therapien sind für diese Patientengruppe eine vielversprechende Therapieform. Bei dieser Art der Therapie werden millimeterdünne Operationsinstrumente unter Bildgebung durch die Haut in den Tumor geschoben. Ein lokaler Energieeintrag führt schlussendlich zu einem Absterben der bösartigen Zellen. Durch den geringen Verletzungsgrad können Patientinnen und Patienten schneller genesen, Liegezeiten werden deutlich verkürzt, damit einhergehend Kosten gespart, und zusätzliche Behandlungskapazitäten geschaffen.
Etablierung einer neuen Produktkategorie: Therapieassistenz-Computertomographen
Besondere Herausforderung bei dieser Art der Therapie ist es, die Instrumente mit Submillimetergenauigkeit in einem vorab geplanten Operationsareal zu platzieren, um den Energieeintrag zielgerichtet stattfinden zu lassen. RAYDIAX entwickelt mit dem TACT erstmalig ein Gerät, das sowohl eine Assistenz bei Therapieplanung, -durchführung und -kontrolle innerhalb eines integrierten Gesamtsystem ermöglicht. Die Anforderungen an das System wurden durch zahlreiche Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten in Deutschland und dem weiteren Europa definiert. Die Bildgebung selbst basiert auf dem Prinzip der röntgenbasierten Computertomographie. Das RAYDIAX-System zeichnet sich zudem durch einen auf die Operation abgestimmten und minimierten Einsatz von Röntgenstrahlung aus, was dazu führt das Patientinnen und Patienten schonender behandelt und das klinische Personal sicherer arbeiten kann.
"RAYDIAXs Entwicklung des TACT ist ein klarer Blick in die Zukunft der minimal-invasiven Krebschirurgie. Es erfordert Mut und große Expertise, ein hochkomplexes medizinisches Großprodukt zu entwickeln. Genau diese Eigenschaften vereint das Gründungsteam von RAYDIAX und wir sehen ein klares Potenzial", Dr. Jan Engels, Investment Manager beim High-Tech Gründerfonds.
"Als Deeptech-Investor haben uns an RAYDIAX vor allem die fundierte wissenschaftliche Grundlage des Ansatzes sowie das herausragende technische Know-How des Gründerteams überzeugt. Wir sehen einen klaren medical need in der interventionellen Radiologie, den das Unternehmen mit seinem TACT-System adressiert", Philipp Kopp, Investment Manager bei bmp ventures.
Wissenschaftstransfer durch langfristige Forschungsförderung
RAYDIAX ist eine Ausgründung des Magdeburger Forschungscampus STIMULATE. Das weltweit renommierte Forschungszentrum für minimal-invasive-bildgeführte Therapien bietet die ideale Umgebung zur Geräte- und Unternehmensentwicklung.
"Wir sind sehr stolz, dass sich mit RAYDIAX am Standort Magdeburg ein weiteres High-Tech Medizintechnikunternehmen ausgründen konnte. Grundlage solcher Entwicklungen bietet die stetige Forschungsförderung im Bereich der bildgestützten Medizin am Forschungscampus STIMULATE über die vergangenen 10 Jahre. Es freut mich besonders, dass das Team aus fünf ehemaligen Wissenschaftlern und Forschungsgruppenleitern nun die Chance nutzt, die Ergebnisse der letzten Jahre in die klinische Anwendung zu überführen. Wir freuen uns sehr, dass das langfristige Engagement der Otto-von-Guericke-Universität, der Stadt Magdeburg, des Landes Sachsen-Anhalts sowie des Bundes solche wirtschaftlichen Entwicklungen ermöglicht", Prof. Dr. rer. nat. Georg Rose, Vorstandsvorsitzender Forschungscampus STIMULATE.
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