Merck verstärkt Onkologie-Pipeline durch strategische Partnerschaft mit Hengrui

Partnerschaft als strategische Ergänzung zur unternehmenseigenen Expertise im Bereich DNA-Reparatur und ADC

02.11.2023
Merck KGaA

Merck hat eine strategische Kollaboration mit dem chinesischen Unternehmen Jiangsu Hengrui Pharmaceuticals Co. Ltd. (Hengrui) bekannt gegeben. Gegenstand der Partnerschaft ist eine weltweite Exklusivlizenz, mit Ausnahme von China, für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des PARP1-Inhibitors HRS-1167 von Hengrui. Bei diesem Wirkstoffkandidaten handelt es sich um einen potenten, selektiven Hemmer der Poly-(ADP-Ribose-)Polymerase 1 (PARP1) der nächsten Generation. Die Vereinbarung umfasst außerdem die Option auf die weltweit exklusive Entwicklung, Herstellung und Vermarktung außerhalb Chinas von SHR-A1904, einem gegen Claudin18.2 gerichteten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) von Hengrui. Darüber hinaus erhält Merck die Option auf die gemeinsame Vermarktung der beiden Wirkstoffkandidaten in China.

„Die Partnerschaft mit Hengrui steht im vollen Einklang mit unseren externen Innovationsbestrebungen sowie unserer Forschungs- und Entwicklungsstrategie im Bereich Onkologie und trägt zur weiteren Diversifizierung unserer eigenen robusten Pipeline in den Schwerpunktbereichen DNA-Reparatur-Hemmung und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate bei“, sagte Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck. „Die Synergien dieser Wirkstoffkandidaten mit unserem Portfolio bieten ein breites Entwicklungspotenzial und die Möglichkeit, mehr therapeutische Optionen für Patienten mit schwer behandelbaren Krebserkrankungen zu entwickeln. Wir freuen uns auf die intensive Zusammenarbeit und die tiefgreifende Expertise, die Hengrui einbringen wird.”

Im Vergleich zu PARP-Inhibitoren der ersten Generation könnten die PARP1-spezifischen Inhibitoren dank ihrer Selektivität und ihres differenzierten Sicherheitsprofils das Spektrum ihrer therapeutischen Wirkung bei etablierten und neuen Indikationen erweitern. In Phase-I-Studien hat HRS-1167 als Monotherapie vielsprechende Anzeichen für klinische Aktivität und therapeutischen Nutzen bei Patienten gezeigt. Der Wirkstoff birgt, verglichen mit früheren Therapieansätzen mit PARP-Inhibitoren der ersten Generation, ein größeres Potenzial zur Kombination mit Chemotherapien oder neuen Modalitäten. Damit passt er zum übergeordneten Entwicklungsansatz des Unternehmens zur Inhibition von DNA-Reparaturmechanismen (DNA damage response, DDR) bei Krebszellen. Ziel ist es, die synergistische Aktivität verschiedener Wirkstoffkandidaten zu untersuchen und deren potenzielle Wirkung in Kombination mit anderen Krebstherapien und Behandlungsansätzen zu maximieren. Merck erforscht die Behandlungsmöglichkeit von Krebserkrankungen durch Hemmung mehrerer Angriffspunkte (Targets) innerhalb des DDR-Mechanismus. Hierzu gehören ATR, ATM, DNA-PK und PARP.

Sollte Merck von der Option bezüglich SHR-A1904 Gebrauch machen, würde dieser Kandidat das eigene präklinische und klinische ADC-Portfolio, bei dem verschiedene Linker-Payload-Technologien zum Einsatz kommen, sinnvoll ergänzen. Das Anti-CEACAM5-ADC M9140 von Merck ist das erste mit der unternehmenseigenen Technologie entwickelte Konjugat und wird gegenwärtig in einer Phase Ia/b-Studie bei Patienten mit metastasierendem Kolorektalkarzinom untersucht.

„Angesichts des hohen ungedeckten Bedarfs in der Onkologie freuen wir uns über die enge Zusammenarbeit mit Merck, um die Innovationen von Hengrui für Krebspatienten weltweit verfügbar zu machen“, sagte Frank Jiang, Geschäftsleitungsmitglied und Chief Strategy Officer von Hengrui. „Die Partnerschaft mit Merck ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Globalisierung von Hengrui. Wir freuen uns darauf, unsere Moleküle zügig in der Entwicklung voranzutreiben und therapiebedürftige Patienten zu erreichen."

Gemäß den Vertragsbedingungen erhält Hengrui von Merck eine Vorauszahlung in Höhe von 160 Mio. €. Weitere Meilensteinzahlungen sind bei Erreichen bestimmter Entwicklungs-, Zulassungs- und Vermarktungsziele vorgesehen, sowie gestaffelte Lizenzzahlungen in Abhängigkeit von potenziellen Umsatzerlösen. Die mögliche Gesamtsumme dieser Zahlungen beträgt bis zu 1,4 Mrd. €.

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