Startups werden grüner

Wachsendes Nachhaltigkeitsbewusstsein

27.04.2023 - Deutschland

Ökologische Nachhaltigkeit wird für immer mehr Gründer*innen zum relevanten Faktor beim Aufbau und der Entwicklung ihres Unternehmens. Der Green Startup Monitor 2023 von Startup-Verband und Borderstep Institut zeigt, wie grüne Startups Impact und Wachstum zusammenbringen. Die größten Herausforderungen liegen im Bereich Finanzierung und in der Messung der Nachhaltigkeitswirkung, also des ökologischen Impacts. 

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Symbolbild

Anteil grüner Startups erreicht neuen Höchststand

Mit 35% hat der Anteil grüner Unternehmen unter deutschen Startups gegenüber dem Vorjahr (29%) einen deutlichen Sprung gemacht und einen neuen Höchststand erreicht. Nachhaltiges Handeln setzt sich in der Breite der Gründungslandschaft immer stärker durch. Bemerkenswert ist außerdem, dass der Gründerinnenanteil bei grünen Startups mit 23% höher liegt als unter nicht-grünen Startups (18%). Frauen identifizieren sich stärker mit Nachhaltigkeitszielsetzungen und richten ihre Produkte und Geschäftsmodelle häufiger nach diesen aus.

Weniger Geld für grüne Startups

Das Finanzierungsklima im deutschen Startup-Ökosystem hat sich im Verlauf des letzten Jahres abgekühlt – bei grünen Startups zeigt sich dieser Rückgang besonders deutlich. Die Kapitalbeschaffung ist für viele der Startups schwieriger geworden: 46% der grünen Startups sehen hier eine der zentralen Herausforderungen, gegenüber 37% im Vorjahr und 34% bei nicht-grünen Startups. Hier wird deutlich, dass auf die Finanzierung grüner Geschäftsmodelle weiterhin ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss, um die Transformation langfristig voranzubringen. 

Grüne Startups kennen ihre Nachhaltigkeitswirkungen deutlich besser – bei der Messung hapert es noch

Der diesjährige Report rückt mit der Betrachtung der Wirkungskompetenz erstmalig die Frage der praktischen Umsetzung in den Fokus. Wirkungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die ökologischen und gesellschaftlichen Wirkungen der unternehmerischen Tätigkeit zu erfassen und zu steuern. Hier sind grüne Startups bereits deutlich weiter: 52% stimmen klar zu, ihre positiven Nachhaltigkeitswirkungen zu kennen, mit Blick auf die negativen Nachhaltigkeitswirkungen liegt der Wert bei 29%. Am stärksten ausgeprägt ist das Wissen um die eigene Wirkung unter grünen Startups mit besonders hohem Innovationsgrad und starker Wachstumsorientierung.  

Wenn es darum geht, diese Nachhaltigkeitswirkungen zu messen und damit auch kommunizieren zu können, zeigt sich jedoch noch Nachholbedarf: Erst 15% der Startups insgesamt und 27% der grünen Startups geben an, die nachhaltige Wirkung ihrer Geschäftstätigkeit klar mit Daten und Fakten belegen zu können. 

Zitat Franziska Teubert (Geschäftsführerin Startup-Verband): “Der Anteil grüner Unternehmen unter deutschen Startups erreicht einen neuen Höchstwert. Mit Blick auf die dringend nötige Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem ist das eine gute Nachricht. Startups bringen nachhaltige Innovationen schnell in die Praxis und diese Geschwindigkeit sollten wir nutzen, um unsere Klimaziele endlich zu erreichen. Dafür müssen wir uns den besonderen Herausforderungen grüner Startups widmen, das gilt besonders mit Blick auf die Kapitalbeschaffung. Ein gutes Beispiel dafür ist der Deep Tech and Climate Fund der Bundesregierung. Gut gemeint, in der Praxis benötigt er allerdings noch Optimierung: Auch Investitionen von Wagniskapitalgebern sollten ermöglicht werden.” 

Zitat Prof. Dr. Klaus Fichter: (Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit, Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und wissenschaftlicher Leiter des Green Startup Monitors 2023): „Rund vier Fünftel aller Startups in Deutschland wollen eine gesellschaftliche oder ökologische Wirkung erzielen. Um den ökologischen Impact voll zu entfalten, reicht es jedoch nicht, sich Nachhaltigkeitsziele zu setzen. Diese müssen durch gezielte Maßnahmen und ein datengestütztes Wirkungsmonitoring umgesetzt und begleitet werden. Mit dem Green Startup Monitor 2023 richten wir den Scheinwerfer auf das Thema Wirkungskompetenz. Unsere Studie ist die erste weltweit, die die Kompetenz von Startups zur Erzielung von Impact untersucht. Sie zeigt erheblichen Qualifizierungs- und Datenbedarf.

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