Sartorius erwirbt französischen Anbieter innovativer Upstream-Technologien für Zell- und Gentherapien
Vereinbarter Kaufpreis von etwa 2,4 Milliarden Euro
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Mit rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt und produziert Polyplus Transfektions- sowie DNA- und RNA-Trägerreagenzien und Plasmid-DNA in hoher, GMP-konformer Qualität. Diese wichtigen Komponenten werden für die Produktion viraler Vektoren verwendet, die wiederum bei Zell- und Gentherapien sowie weiteren neuen medizinischen Therapieverfahren eingesetzt werden. Polyplus verzeichnet signifikantes Wachstum und wird 2023 voraussichtlich einen Umsatz im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und eine sehr substanzielle EBITDA-Marge erzielen. Die geplante Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Bedingungen, einschließlich des Abschlusses von Information und Anhörung der Arbeitnehmervertretung sowie des Erhalts behördlicher Genehmigungen, und soll im Laufe des dritten Quartals 2023 abgeschlossen werden.
Polyplus mit Sitz in Straßburg wurde 2001 gegründet und hat Standorte in Frankreich, Belgien, den USA und China. Das Unternehmen hat seinen Fokus zuletzt über das Feld der Transfektionsreagenzien hinaus erweitert und mit Übernahmen in angrenzenden Technologien, wie der Plasmid-Entwicklung sowie der Herstellung von Proteinen und Plasmiden, sein Upstream-Angebot für Gentherapien sowie genmodifizierte Zelltherapien ausgebaut.
„Die innovativen Lösungen von Polyplus sind hoch komplementär zu unserem Portfolio, insbesondere mit Blick auf unser Angebot von Zellkulturmedien und kritischen Komponenten für die Entwicklung und Herstellung neuartiger Therapien. Zudem gibt es sehr starke Synergien mit unserem Downstream-Lösungsportfolio für die Produktion von Gentherapien“, sagte René Fáber, Vorstandsmitglied für die Sparte Bioprocess Solutions von Sartorius. „In dem dynamisch wachsenden Markt für Zell- und Gentherapien werden virale Vektoren benötigt, um bestimmte Gene in die Zellen zu bringen. Die Entwicklungspipeline solcher Therapien ist stark gewachsen, und immer mehr erreichen wichtige Meilensteine. Als ein führender Anbieter kritischer Komponenten für die Herstellung von Zell- und Gentherapien sind Sartorius und Polyplus gemeinsam hervorragend positioniert, um in diesem dynamischen Bereich eine wichtige Rolle zu spielen.“
„Diese beabsichtigte Akquisition ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Polyplus sowie eine Anerkennung für die innovative Marktführerschaft im Upstream-Bereich und unsere hochtalentierten Polyplus-Teams in aller Welt“, sagte Mario Philips, CEO von Polyplus. „Wir würden uns freuen, unsere Kräfte mit einem weltweiten Bioprozess-Marktführer wie Sartorius zu vereinen. Unser kombiniertes Portfolio würde neue Möglichkeiten schaffen, den gesamten Prozessablauf zu optimieren, und bringt unsere Kunden in ihrem Bestreben, dringend benötigte Zell-, Gen- sowie DNA und RNA-Therapien erschwinglicher zu machen, einen großen Schritt voran.“
„Wir sind beide stolz darauf, Polyplus gemeinsam während einer transformativen Wachstumsphase unterstützt und mit dem Unternehmen zusammen daran gearbeitet zu haben, sein Produktportfolio erfolgreich zu erweitern und eine starke Akquisitionsstrategie umzusetzen“, sagten TJ Carella, Managing Director und Head of Healthcare, Warburg Pincus. „ARCHIMED ist seit sieben Jahren strategischer Partner und Anteilseigner von Polyplus. Wir freuen uns daher, dass das Unternehmen und sein Team ein so gutes Zuhause für ihr nächstes Kapitel gefunden haben“, sagte Denis Ribon, Chairman und Managing Partner, ARCHIMED. „Als aktive Investoren im Bereich der Life Sciences glauben ARCHIMED und Warburg Pincus fest an die positiven Auswirkungen, die innovative pharmazeutische Lösungen für Patienten haben können. Aufgrund ihrer gemeinsamen Mission, die Forschung und Entwicklung innovativer Lösungen zu unterstützen, glauben wir, dass Sartorius der richtige Partner für Polyplus wäre, und wünschen Mario und dem Polyplus-Team das Beste für ihr nächstes Kapitel“, fügten Ruoxi Chen, Managing Director, Warburg Pincus, und Ludovic Alonzi, Principal, ARCHIMED, hinzu.
Die Sartorius AG wird zur Finanzierung der Transaktion für eine Übergangsphase einen Brückenkredit von J.P. Morgan erhalten. Sartorius plant, diesen Kredit durch langfristige Finanzinstrumente, zu denen auch eine Eigenkapital-Komponente gehören könnte, zu refinanzieren.
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