225 Millionen Euro für Start-ups der Max-Planck-Gesellschaft
2022 brachte Rekordsumme an Investments in von Max-Planck-Innovation betreute Start-ups
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Über 225 Millionen Euro an Wagniskapital sammelten Unternehmen im Beteiligungsportfolio von Max-Planck-Innovation im Jahr 2022 in verschiedenen Finanzierungsrunden ein. Im Jahr 2021 waren es noch ca. 100 Millionen Euro und im Jahr zuvor ca. 80 Millionen Euro. Das Beteiligungsportfolio von MI umfasst aktuell 36 offene bzw. virtuelle Beteiligungen an Ausgründungen, die wesentlich auf Forschungsergebnissen der Max-Planck-Institute basieren.
Das Finanzierungsvolumen in 2022 stieg vor allem aufgrund sehr großer Finanzierungsrunden der Biotechnologie Start-ups Dewpoint Therapeutics und Bionaut. Diese beiden Unternehmen vereinnahmten allein ca.180 Millionen Euro des gesamten Investitionskapitals auf sich. Beide Firmen haben den Hauptsitz in den USA. Dewpoint Therapeutics wendet neueste Erkenntnisse über biomolekulare Kondensate auf die Arzneimittelforschung an, etwa im Bereich Krebserkrankungen. Das Unternehmen beschäftigt Wissenschaftler an den Firmenstandorten Boston, Dresden und Frankfurt. Die im Rahmen einer Serie C eingeworbenen 150 Millionen US-Dollar verwendet Dewpoint Therapeutics, um mehrere Pipeline-Programme bis hin zur IND (Investigational New Drug Application) voranzutreiben und weiter in seine Biologieplattform zu investieren.
Mikroroboter für die Medizin
Bionaut ist in Los Angeles ansässig und entwickelt ferngesteuerte Mikroroboter, die in der Lage sind, Wirkstoffe in schwer zugängliche Krankheitsbereiche (z.B. ins Gehirn) zu bringen. Die im Rahmen einer Serie B Finanzierung gewonnenen 43 Millionen US-Dollar werden u.a. verwendet, um die klinische Entwicklung der führenden Programme des Unternehmens gegen bösartige Gliom-Hirntumore und das Dandy-Walker-Syndrom voranzutreiben.
„Finanzierungsrunden in dieser Größenordnung sind für unser Portfolio nicht selbstverständlich. Der außergewöhnlich hohe Kapitalzufluss ist eine Kombination aus mehreren Faktoren: Dewpoint Therapeutics und Bionaut mit den höchsten Finanzierungsvolumen sind unter anderem in den wagniskapitalfreundlichen USA angesiedelt, und auch bei den meisten weiteren größeren Investitionen handelt es sich um finanzierungsintensive Start-ups im Bereich Lifesciences oder Energie mit einem sehr attraktiven Profil“, erklärt Ulrich Mahr, für den Ausgründungsbereich verantwortliches Mitglied der Geschäftsleitung von Max-Planck-Innovation.
Zu diesem Bereich gehört neben dem in 2022 gestarteten Inkubationsprogramm MAX!mize auch das Start-up und Portfoliomanagement, bei dem gründungsinteressierte Max-Planck-Forschende zu allen relevanten Themen und in allen Phasen des Start-up-Lebenszyklus von dedizierten Start-up Managern unterstützt werden – zunächst bei der Entwicklung und Validierung eines tragfähigen Geschäftsmodells und Businessplans sowie bei der Einwerbung von Fördermitteln für die Pre-Seed Phase. In späteren Phasen berät Max-Planck-Innovation Beteiligungsunternehmen im Rahmen des Portfoliomanagements strategisch (zum Teil in Beiratsfunktion) sowie bei der Koordination und Umsetzung von Folgefinanzierungen oder eines Unternehmensverkaufs.
Die Finanzierungsrunden der beiden Start-ups Dewpoint Therapeutics und Bionaut sind Beispiele für solche Folgefinanzierungen. In diesem späten Reifegrad haben Start-ups oft bereits bewiesen, dass sie für einen Erfolg in größerem Maßstab bereit sind. Die zusätzlichen Finanzmittel werden etwa für die Erweiterung der Produktpalette und Expansion oder für notwendige klinische Studien benötigt. Unternehmen in einer Frühphase benötigen dagegen häufig Kapital für Unternehmensaufbau und Produktentwicklung.
Effizientere Batterien
Ein Beispiel für eine größere Frühphasenfinanzierung im Portfolio von Max-Planck-Innovation im Jahr 2022 ist das Unternehmen Batene aus Wendlingen. „Max-Planck-Innovation ist für uns als junges Unternehmen wertvoller Sparringspartner. Die Start-up- und Portfolio Manager haben uns bei der Gründung und Finanzierungsrunde sowie bei der Verhandlung der Gesellschafterstruktur unter den Investoren enorm unterstützt und damit beste Voraussetzung für den weiteren Ausbau des Unternehmens geschaffen“, so Geschäftsführerin Thanh Nguyen T.D. vom Start-up Batene.
Basierend auf schutzrechtlich gesicherten Forschungsergebnissen des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung macht das Unternehmen Lithium-Ionen-Batterien leichter und effizienter. Eine innovative „Fleece-Technologie“, bei der metallische Fasern zu einem dichten, extrem leitfähigen Metallgewebe verarbeitet und mit dem jeweiligen Aktivmaterial von Anode und Kathode gefüllt werden, erhöht die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien und ermöglicht schnellere Ladezyklen. Um die Technik weiterzuentwickeln, zur Marktreife zu bringen und größere Produktionskapazitäten aufzubauen, warb das Unternehmen 2022 eine Finanzierung von 10 Millionen Euro ein.
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