Geschäftsjahr 2022: Merck erzielt in herausforderndem Umfeld profitables Wachstum

Prognose für Geschäftsjahr 2023: Weiteres Umsatzwachstum trotz zunehmenden Gegenwinds erwartet

02.03.2023 - Deutschland

Merck hat im Geschäftsjahr 2022 in einem herausfordernden Umfeld ein profitables Wachstum erzielt. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12,9 % (organisch: 6,4 %) auf 22.232 Mio. €. Das Umsatzwachstum wurde getragen von allen Regionen und Unternehmensbereichen, insbesondere von Life Science. Die Big-3-Geschäfte – Process Solutions und Life Science Services, neue Healthcare-Produkte sowie Semiconductor Solutions – machten dabei knapp 90 % des organischen Umsatzwachstums aus. Das EBITDA pre erhöhte sich um 12,2 % (organisch: 6,1 %) auf 6.849 Mio. €. Die EBITDA pre-Marge lag bei 30,8 %. 

Merck KGaA

Das Ergebnis je Aktie pre erreichte 10,05 €, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 15,3 %. Auf Basis dieser Orientierungsgröße werden Geschäftsleitung und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 28. April 2023 eine Dividende in Höhe von 2,20 € je Aktie vorschlagen, 35 Cent oder 19 % mehr als im Vorjahr.

„In einem herausfordernden Umfeld haben wir im Geschäftsjahr 2022 ein profitables Wachstum erzielt“, sagt Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. „Die gute Entwicklung des Kerngeschäfts von Life Science hat den erwarteten Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage mehr als kompensiert. Die neuen Healthcare-Produkte und unsere Geschäftseinheit Semiconductor Solutions als strategische Wachstumstreiber haben sich im Geschäftsjahr 2022 ebenfalls positiv entwickelt.“

Robustes Wachstum von Umsatz und Ergebnis

Organisch steigerte Merck den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 um 6,4 %. Positive Währungseffekte von 6,1 % resultierten hauptsächlich aus der Kursentwicklung des US-Dollar und des Chinesischen Renminbi. Die Akquisition des biopharmazeutischen Auftragsentwicklers und -herstellers Exelead, Inc., USA (Exelead), trug 0,4 % zum Umsatzwachstum bei. Das EBITDA pre stieg organisch um 6,1 % bei einem positiven Wechselkurseffekt von 6,4 % und einem leicht negativen Portfolioeffekt von -0,3 %.

Weitere Fortschritte in strategischen Wachstumsbereichen

Im Geschäftsjahr 2022 setzte Merck den Ausbau seiner Kapazitäten weltweit fort. Damit schafft das Unternehmen die Basis für weiteres organisches Wachstum und diversifiziert und regionalisiert seine Produktion und Lieferketten. Unter anderem kündigte Merck Investitionen an den Life-Science-Standorten in Cork, Irland, Rockville, USA, Molsheim, Frankreich, sowie in in Wuxi, China, an. Der Unternehmensbereich Healthcare legte die Grundsteine für das Translational Science Center sowie das Launch & Technology Center in Darmstadt. Im Februar 2023 feierte der Unternehmensbereich Electronics den Spatenstich für einen integrierten Fertigungsstandort für Spezialgase und Halbleitermaterialien in Kaohsiung, Taiwan.

Darüber hinaus investierte Merck im Geschäftsjahr 2022 auch in anorganisches Wachstum: Das Unternehmen schloss die Akquisitionen des biopharmazeutischen Auftragsentwicklers und -herstellers Exelead, Inc., USA, sowie des Chemiegeschäfts von Mecaro Co. Ltd. ab, einem in Korea ansässigen Zulieferer für die Halbleiterindustrie.

Im Unternehmensbereich Healthcare präsentierte Merck im Geschäftsjahr 2022 überzeugende Daten aus Phase-II-Studien für die Pipeline-Medikamente Xevinapant (Kopf- und Halskrebs) sowie Evobrutinib (Multiple Sklerose). Zudem kündigte das Unternehmen Einlizenzierungen im Bereich Onkologie von Nerviano Medical Sciences S.r.l. sowie eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten mit Mersana Therapeutics, Inc., an.

„Unsere Innovationskraft und globale Diversifizierung sind wesentliche Säulen unserer unternehmerischen Resilienz“, so Belén Garijo. „Wir sind zuversichtlich, unser mittelfristiges finanzielles Ziel von 25 Milliarden Euro Umsatz bis 2025 dank unserer breiten Aufstellung mit dem Wachstum unseres aktuell bestehenden Portfolios zu erreichen – mit der Option, unser Wachstum durch mögliche Akquisitionen und Einlizenzierungen weiter zu beschleunigen.“ 

Life Science: Zweistelliges Wachstum im Kerngeschäft überkompensiert erwarteten Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage

Der Unternehmensbereich Life Science steigerte den Umsatz im Geschäftsjahr 2022 organisch um 8,2 %. Inklusive der positiven Wechselkurseffekte von 6,4 % und des Umsatzplus von 0,8 % aus der Akquisition von Exelead betrug die Steigerung gegenüber dem Vorjahr 15,4 % auf 10.380 Mio. €. Das Kerngeschäft von Life Science erzielte ein Wachstum im mittleren Zehnerprozentbereich, was den deutlichen Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage überkompensierte. Die Geschäftseinheit Process Solutions erreichte mit 10,9 % das höchste organische Wachstum des Unternehmensbereichs und machte im Geschäftsjahr 2022 rund 44 % des Life Science-Umsatzes aus.

Das EBITDA pre von Life Science erhöhte sich um 14,4 % auf 3.760 Mio. €, bei einem organischen Plus von 9,7 %, Wechselkurseffekten von 5,0 % und einem leicht negativen Portfolioeffekt von -0,4 %. Die EBITDA pre-Marge lag bei 36,2 %.

Healthcare: Neue Medikamente treiben Umsatzwachstum

Im Geschäftsjahr 2022 versorgte Merck mit seinen Medikamenten 94 Millionen Patientinnen und Patienten. Darüber hinaus stellte Merck in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Praziquantel-Tabletten zur Behandlung der vernachlässigten Tropenkrankheit Bilharziose für 80 Millionen Patienten bereit, hauptsächlich Kinder im Schulalter. Der Umsatz des Unternehmensbereichs Healthcare erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 10,6 % auf 7.839 Mio. €. Das organische Umsatzplus von 5,5 % wurde ergänzt von positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 5,1 %. Zum Umsatzwachstum trugen maßgeblich die neuen Medikamente bei: Das immunonkologische Krebsmedikament Bavencio erzielte ein organisches Umsatzplus von 57,9 % und Mavenclad zur Behandlung von schubförmiger Multipler Sklerose eine organische Zunahme um 16,9 %. Der Umsatz des Medikaments Erbitux überstieg erstmals seit der Markteinführung 2004 die Milliarden-Euro-Marke.

Das EBITDA pre des Unternehmensbereichs stieg um 15,0 % auf 2.477 Mio. €. Neben dem organischen Ergebniswachstum von 3,3 % trugen dazu wesentlich Wechselkurseffekte mit 11,7 % bei. Die EBITDA pre-Marge von Healthcare lag bei 31,6 %.

Electronics: Zweistelliges Wachstum von Semiconductor Solutions überkompensiert Rückgang bei Display Solutions

Im Unternehmensbereich Electronics erreichte der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 4.013 Mio. €. Zum Plus von 11,3 % gegenüber dem Vorjahr trugen das organische Umsatzwachstum von 3,7 % sowie Wechselkurseffekte in Höhe von 7,6 % bei. Der Umsatz der Geschäftseinheit Semiconductor Solutions wuchs organisch um 15,4 % und damit stärker als der Markt sowie oberhalb der mittelfristigen Prognose von Merck. Semiconductor Solutions machte damit zwei Drittel der Umsätze von Electronics aus. Die Geschäftseinheit Display Solutions verzeichnete hingegen einen organischen Umsatzrückgang um -20,1 % aufgrund der schwachen Nachfrage und der geringen Produktionsauslastung bei den Kunden von Merck, insbesondere im Flüssigkristall-Bereich.

Das EBITDA pre von Electronics stieg um 5,7 % auf 1.192 Mio. €. Positive Währungseffekte von 13,0 % überkompensierten den organischen Rückgang des EBITDA pre um -7,3 %. Die EBITDA pre-Marge von Electronics lag bei 29,7 %.

Prognose für Geschäftsjahr 2023: Weiteres Umsatzwachstum trotz zunehmenden Gegenwinds erwartet

Insgesamt erwartet Merck ein herausforderndes Jahr 2023. Der sich abschwächende Markt für Halbleiter, der weitere Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage sowie die anhaltend hohe Inflation werden dazu beitragen. Dennoch bestätigt das Unternehmen sein mittelfristiges finanzielles Ziel von 25 Mrd. € Umsatz bis 2025.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Merck ein leichtes bis solides organisches Umsatzwachstum. Dazu werden alle Unternehmensbereiche beitragen, insbesondere die Geschäftseinheit Process Solutions sowie neue Healthcare-Produkte. Dabei wird das Kerngeschäft – ohne Covid-19-Umsätze – voraussichtlich ein organisch solides bis starkes Wachstum verzeichnen können.

Für das EBITDA pre nimmt Merck einen moderaten Rückgang bis hin zu einer organisch in etwa stabilen Entwicklung an. Dabei wird das Ergebnis von inflationsbedingten Preissteigerungen belastet werden.

Basierend auf derzeitigen Annahmen erwartet Merck, dass sich negative Wechselkurseffekte von -1% bis -4% nachteilig auf Umsatz und EBITDA pre auswirken werden.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...