"Zusammen mit dem passenden Team steht euch nichts mehr im Wege"
Gründer im Interview: Microbify
Microbify
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Welche Herausforderung löst Microbify? Was ist Eure große Vision?
Wir unterstützen Erdgasspeicherbetreiber bei mikrobiologischen Analysen ihrer Speicher und helfen ihnen die Anlagen fit für die Zukunft zu machen. Dabei untersuchen wir, ob in den Anlagen zukünftig (grüner) Wasserstoff gespeichert werden kann und finden Wege, um Biokorrosion zu vermeiden. In manchen Gasspeichern kann auch mit Hilfe anaerober Mikroorganismen aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid regeneratives Methan gebildet werden, welches fossiles Erdgas ersetzten kann. Auch hier unterstützen wir unsere Kunden bei der Weiterentwicklung ihrer Anlagen. Unsere Vision ist eine CO2-neutrale Gaswirtschaft. Daran arbeiten wir jeden Tag gemeinsam mit unseren Kunden.
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?
Nachdem einige Gasspeicherbetreiber die Leiterin unseres Lehrstuhls Prof. Dina Grohmann kontaktierten und umfangreiche Analysen ihrer Anlagen in Auftrag geben wollten, war schnell klar, dass eine akademische Einrichtung dies nicht leisten kann. Damit lag die Idee zur Firmengründung auf der Hand: es existierte ein Markt, den bislang niemand ausreichend bedienen konnte.
Wie war Euer Entwicklungsprozess? Was waren die größten Herausforderungen und Rückschläge? Was waren die größten Erfolge?
Vor der Gründung hatten wir uns mehrfach auf verschiedene Gründungsförderungen beworben, um unsere Techniken und Methoden für den Einsatz an Erdgasspeichern weiterzuentwickeln. Leider ohne Erfolg – wir wurden insgesamt dreimal abgelehnt und wussten nicht, ob oder wie wir die Gründung finanzieren können. Kurz darauf hatten wir das große Glück, RWE als ersten Kunden zu gewinnen und hatten dann den Mut zu gründen. Dabei hatten wir auch enorme Unterstützung von der Universität Regensburg, die uns während der Gründungsphase nicht nur ein Dach über dem Kopf gab, sondern auch mit jeder Menge Gründer-knowhow unterstützte. So haben wir es geschafft, unser Unternehmen vom ersten Tag an fast ausschließlich durch Umsätze aus Kundenprojekten zu finanzieren. Es muss also nicht immer externes Kapital sein.
Unsere nächste Herausforderung wartet aktuell: wir sind gerade dabei unser erstes eigenes Labor zu beziehen. Die Vergrößerung geht mit zusätzlichen finanziellen Belastungen und Verantwortungen einher, ist aber auch ein notwendiger Schritt für das Unternehmenswachstum. Dieser Schritt birgt sicher gewisse Risiken, für uns ist er aber vor allem eine riesengroße Chance.
Wie war die Reaktion des Markts und der Branche?
Wir hatten das große Glück, RWE als ersten Kunden zu gewinnen. Trotzdem hat es gut ein Jahr gedauert, bis unser Marketing und Networking genug Reichweite erzielt hatte, damit uns regelmäßig neue potenzielle KundInnen kontaktieren.
Würdet Ihr diesen Weg wieder gehen - oder gibt es etwas, was Ihr anders machen würdet?
Wir würden unseren Weg genauso wieder gehen. Rückblickend hätten wir wohl etwas weniger Ängste und Sorgen, dass es nicht klappt, sondern würden bei Rückschlägen sofort die aktuelle Situation evaluieren und die nächsten Steps ausarbeiten.
Was können andere von Eurer Start-up-Geschichte lernen?
Evaluiert eure Geschäftsidee kritisch und holt euch so viel externes Feedback wie möglich (z.B. über MentorInnen, UnternehmerInnen, Businessplan-Wettbewerbe, Coachings). Nehmt dieses Feedback sehr ernst und arbeitet eure Idee stetig aus. Das Thema Finanzierung ist wichtig, aber auch hier gibt es viele Möglichkeiten und es muss nicht immer der klassische Weg sein. Zusammen mit dem passenden Team, das wirklich an die Idee glaubt und an einem Strang zieht, steht euch nichts mehr im Wege.
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