EU-Kommission lässt Booster gegen Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 zu
Nach den Omikron-BA.1-Impfstoffen, deren Auslieferung kürzlich begonnen hat, ist nun ein weiteres Präparat in der EU in greifbarer Nähe
(dpa) Die Europäische Kommission hat einen weiteren an Omikron angepassten Impfstoff zugelassen. Der Booster der Unternehmen Biontech/Pfizer richte sich gegen die aktuellen Corona-Varianten, teilte Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter mit. Zuvor hat ein Expertenausschuss der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des an die Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Vakzins empfohlen. Das Mittel zielt daneben wie die bisherigen Impfstoffe auf die Ursprungsvariante von SARS-CoV-2 ab. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wertete die Nachricht auf Twitter als gut im Kampf gegen das Virus.
pixabay.com
Erwartet werde ein breiterer Schutz gegen verschiedene Corona-Varianten, teilte die EMA mit. Empfohlen werde die Impfung für Menschen ab 12 Jahren als Auffrischung. BA.4/BA.5 sind die Omikron-Sublinien, die derzeit nach Daten aus Stichproben quasi alle Corona-Infektionen in Deutschland verursachen.
Wegen der Aktualität gibt es zu dem BA.4/BA.5-Impfstoff noch keine abgeschlossenen klinischen Studien. Wie die EMA erklärte, berücksichtigte der Expertenausschuss alle verfügbaren Daten - zum Beispiel auch zu dem erst kürzlich in der EU zugelassenen angepassten Impfstoff, der auch auf die Omikron-Sublinie BA.1 abzielt. Für ihn existieren klinische Daten. Die Auslieferung dieses BA.1-Impfstoffes hat in Deutschland vor einigen Tagen begonnen.
Die Fachleute prüften laut EMA auch Daten zur Qualität und dem Herstellungsprozess sowie zur Fähigkeit des neuesten Präparats, Immunantworten auszulösen. Biontech teilte zum Votum des Expertenausschusses mit, dass bis auf die Ergänzung der mRNA-Sequenz des Spike-Proteins von BA.4/BA.5 alle anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert geblieben seien. Nach Ankündigung des Unternehmens sollen EU-Bürgerinnen und -Bürger «noch vor der Wintersaison» Zugang zu den an Omikron angepassten Impfstoffen haben.
Laut EMA wird angenommen, dass der an BA.4/BA.5 angepasste Impfstoff vergleichbar sicher ist wie der an BA.1 angepasste Booster und der ursprüngliche Biontech/Pfizer-Impfstoff, zu dem es große Datenmengen gebe. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits Ende August zwei BA.4/BA.5-Impfstoffen eine Notfallzulassung erteilt: von Biontech/Pfizer und Moderna. BA.1 zirkuliert in Deutschland mittlerweile nicht mehr.
Bislang gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zum Einsatz von an Omikron angepassten Auffrischimpfungen. Laut Minister Lauterbach arbeitet das Gremium aber bereits an Empfehlungen. Mehrere Fachleute, die der Stiko nicht angehören, hatten zuletzt gesagt, dass die Auffrischung mit den neuen Präparaten etwa für die Gruppen infrage kommt, denen die Stiko auch jetzt schon eine zweite Booster-Impfung empfiehlt. Das sind zum Beispiel Menschen über 60, Gruppen mit Risikofaktoren und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Forschung & Entwicklung
Holen Sie sich die Life-Science-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.