Startups setzen häufig auf Datenanalyse und KI

Bitkom veröffentlicht „Startup-Report 2022“

08.09.2022 - Deutschland

Datenanalyse und künstliche Intelligenz sind bei Startups in Deutschland weit verbreitet. Rund jedes Zweite (48 Prozent) nutzt Big Data und Datenanalyse, weitere 33 Prozent planen den Einsatz oder diskutieren darüber. 43 Prozent nutzen bereits KI, weitere 40 Prozent sind in der Planungs- oder Diskussionsphase. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung von rund 150 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die heute im „Startup-Report 2022“ veröffentlicht wurden. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft nutzen lediglich 37 Prozent der Unternehmen Datenanalyse, 11 Prozent Künstliche Intelligenz. „Startups sind Vorreiter beim Technologie-Einsatz. Damit spielen sie auch eine wichtige Rolle für den Tech-Standort Deutschland“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Man sollte sich die Innovationsstärke in allen Bereichen von Wirtschaft und Staat viel stärker zu Nutze machen. Die öffentliche Verwaltung sollte umfassend auf Lösungen von Startups zurückgreifen und dafür sorgen, dass Startups bei Ausschreibungen zum Zug kommen. Und kleine Unternehmen und Mittelständler, aber auch Konzerne sollten unbedingt auf das Know-how von Gründerinnen und Gründern zurückgreifen und mit ihnen zusammenarbeiten.“ Dabei helfen, die Kooperationen von etablierten Unternehmen mit Startups voranzubringen, könnten die von der Bundesregierung geplanten KI-Voucher für kleine und mittelständische Betriebe. Mit ihnen wird ein Teil der Projektkosten bei KI-Kooperationen mit Startups übernommen.

Startups setzen auch eine Vielzahl weiterer Top-Technologien ein. 30 Prozent nutzen Internet of Things. 18 Prozent planen oder diskutieren dies. 5G setzen 12 Prozent ein, 18 Prozent denken darüber nach und Blockchain-Technologie ist in 9 Prozent im Einsatz, in 35 Prozent der Startups wird der Einsatz geplant oder diskutiert. Ähnlich sieht das Bild bei Virtual und Augmented Reality aus: Zu 5 Prozent Nutzern kommen 30 Prozent der Startups, die den VR- oder AR-Einsatz planen oder diskutieren. Weniger stark auseinander liegen Einsatz und Planung bei 3D-Druck (8 zu 3 Prozent), Robotik (5 zu 12 Prozent), autonom fahrenden Fahrzeugen (5 zu 7 Prozent) sowie Drohnen (3 zu 8 Prozent). 1 Prozent der Startups kümmert sich bereits um das Zukunftsthema Quantencomputer, 6 Prozent haben es auf der Agenda.

Weitere Ergebnisse des heute veröffentlichten „Startup-Report 2022“ sind unter anderem:

Comupter generated Picture | Ralph Schwägerl

  • Im Schnitt haben Startups 20 Beschäftigte und fünf offene Stellen.
  • 8 von 10 Startups (80 Prozent) planen Neueinstellungen, 12 Prozent erwarten keine Veränderung und praktisch kein Startup plant einen Stellenabbau. 
  • In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Situation für Startups in Deutschland verbessert. Das sagen 42 Prozent der Gründerinnen und Gründer von Tech-Startups. Weitere 40 Prozent sehen keine Veränderung und nur 12 Prozent beklagen Verschlechterungen für die Startup-Szene.
  • Jedes zweite Startup (50 Prozent) in Deutschland beteiligt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmen (2021: 44 Prozent). 40 Prozent können sich eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung in Zukunft vorstellen, nur 7 Prozent schließen sie grundsätzlich aus.
  • 9 von 10 Gründerinnen und Gründern (89 Prozent) würde mit den heutigen Erfahrungen wieder ein Startup gründen.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 148 Tech-Startups aus Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete „Welche der genannten Technologien sind in eurem Startup bereits im Einsatz, werden geplant oder diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“, „Wie viele Mitarbeiter bzw. Gründer sind aktuell in eurem Startup beschäftigt?“, „Wie viele offene Stellen gibt es aktuell in eurem Startup?“, „Und wie wird sich die Anzahl der Mitarbeiter in eurem Startup im Jahr 2022 voraussichtlich entwickeln?“, „Wie schätzt ihr den Kapitalbedarf für euer Startup in den nächsten zwei Jahren ein?“, „Ist dieser Kapitalbedarf bereits gedeckt oder benötigt euer Startup hierfür noch frisches Kapital?“ „Wie hat sich die Situation für Startups in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren eurer Meinung nach verändert?“, „Werden eure Mitarbeiter an eurem Startup beteiligt?“ „Inwieweit würdest du den folgenden Aussagen zustimmen bzw. nicht zustimmen?“

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