Protein könnte bei Früherkennung des bösartigen Hodgkin-Lymphoms helfen

04.08.2022 - Deutschland

Das Hodgkin-Lymphom zählt zu den häufigsten Formen von Lymphdrüsenkrebs und tritt vor allem bei jungen Erwachsenen in Erscheinung. Wie es zu dieser bösartigen Erkrankung des Lymphsystems kommt, konnte bisher nicht vollends geklärt werden. Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) schließen aber mit Forschenden des Universitätsklinikums Frankfurt am Main nun weitere Lücken in der Entstehungsgeschichte des Hodgkin-Lymphoms. Dank ihrer Erkenntnisse könnten Diagnosen zukünftig verlässlicher gestellt und durch weitere Untersuchungen bessere Therapien entwickelt werden. Die Forschung ist von der Wilhelm Sander-Stiftung mit rund 176.000 Euro für 24 Monate gefördert worden. 

Martin Kaiser, UK Essen

Prof. Dr. Ralf Küppers, Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen

Im Fokus der Expert:innen steht das Protein „CD30“. Seine Existenz auf einer Zelloberfläche gilt als wesentlicher Hinweis darauf, dass sich ein Hodgkin-Lymphom gebildet hat. Die Forschungsteams aus Essen und Frankfurt am Main vermuten nach ihren Untersuchungen jedoch, dass die bloße Anwesenheit von CD30 nicht immer ein Indikator für solch eine bösartige Krebserkrankung ist. „Manchmal befinden sich CD30-Moleküle auch auf einer seltenen Form von Immunzelle“, sagt Prof. Dr. Ralf Küppers vom Institut für Zellbiologie (Tumorforschung) am Universitätsklinikum Essen. Zusammen mit Prof. Dr. Martin-Leo Hansmann vom Frankfurt Institute for Advanced Studies konnten die Teams nachweisen, dass die gefundenen Ansammlungen von CD30 auf seltenen Immunzellen keine Vorstufe des Hodgkin-Lymphoms darstellen. 

Zudem untersuchten die Forschenden, ob mögliche Genveränderungen an der Entstehung des Hodgkin-Lymphoms beteiligt sind und welche. In Form eines ersten Teilergebnisses konnten sie bereits zeigen, dass ein Gen für einen bestimmten Regulator von Genaktivitäten in einigen Hodgkin-Lymphom-Fällen durch Mutation seine Funktion verliert. Weitere Untersuchungen zu den nachgewiesenen Genveränderungen könnten zukünftig zu neuen Ansatzpunkten für zielgerichtetere Hodgkin-Lymphom-Therapien führen.

Originalveröffentlichung

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