Bonner "Kochrezept" ermöglicht neue Medikamente
Ein schnöder Textilfarbstoff mausert sich gerade zu einem neuen Hoffnungsträger der Pharmabranche. Die Rede ist vom so genannten Reactive Blue 2, das als Leitsubstanz für zahlreiche neue Wirkstoffe gilt. Um daraus Medikamente zu entwickeln, muss man die Farbstoffe jedoch abwandeln. Und gerade daran haperte es bislang.
Abhilfe verspricht das „Kochrezept“, das Dr. Younis Baqi und Professorin Dr. Christa E. Müller vom Pharmazeutischen Institut der Uni Bonn jetzt in den „Nature Protocols“ vorgestellt haben. Die Forscher haben eine Synthesemethode durch den Einsatz von Mikrowellen so optimiert, dass sich die Farbstoffe nun schneller und vor allem mit höherer Ausbeute modifizieren lassen.
Sie konnten so bereits Wirkstoffe entwickeln, die sich an bestimmte Rezeptoren der Blutplättchen heften und diese so daran hindern zu verklumpen. „Möglicherweise eignen sich diese Substanzen, um Blutgerinnsel zu lösen oder bereits ihre Entstehung zu verhindern“, hofft Müller. Bis sie sich zur Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Vorsorge einsetzen lassen, werden aber noch Jahre vergehen. Andere Farbstoff-Derivate könnten langfristig eventuell in der Krebstherapie zum Einsatz kommen.
Originalveröffentlichung: Younis Baqi & Christa E Müller; "Synthesis of alkyl- and aryl-amino-substituted anthraquinone derivatives by microwave-assisted copper(0)-catalyzed Ullmann coupling reactions"; Nature Protocols 5, - 945 - 953, published online: 29 April 2010
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