Merck: „Big 3“ sorgen erneut für effizientes Wachstum

Konzernumsatz steigt um 11,8 % auf 5,0 Mrd. €

11.11.2021 - Deutschland

Merck ist im 3. Quartal 2021 erneut deutlich gewachsen. Der Konzernumsatz belief sich auf 5,0 Mrd. €. Das EBITDA pre, die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, erreichte 1,6 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahresquartal legte der Konzernumsatz damit um 11,8 % zu. Das EBITDA pre sank im Vergleich zum 3. Quartal 2020 um ‑8,7 %, bedingt durch einen Ertrag von 365 Mio. € aus einer Rückstellungsauflösung im Vorjahresquartal. Abzüglich dieses Sondereffekts hätte das EBITDA pre gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,2 % zugelegt.

Merck KGaA

„Das dritte Quartal war ein weiteres Quartal mit starkem profitablem Wachstum für Merck, zu dem alle drei Unternehmensbereiche und alle Regionen beigetragen haben. Unsere ‚Big 3‘-Wachstumsmotoren, Process Solutions, neue Healthcare-Produkte und Semiconductor Solutions, haben eine hervorragende Performance gezeigt und es uns ermöglicht, die Prognose für das Gesamtjahr 2021 anzuheben“, sagte Belén Garijo, Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck.

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hatte sich Merck im vergangenen Jahr zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Die Geschäftsleitung hat nun beschlossen, dass das Unternehmen der Science Based Targets Initiative beitreten wird. Damit hat sich Merck verpflichtet, mit konkreten Maßnahmen zum Erreichen der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens beizutragen.

Konzernumsatz legt organisch zweistellig zu

Das organische Umsatzwachstum des Konzerns belief sich im 3. Quartal auf 10,9 %. Wechselkurseffekte trugen im Berichtsquartal mit 1,0 % zum Umsatzwachstum bei. Beim EBITDA pre verzeichnete das Unternehmen bedingt durch die oben genannte Rückstellungsauflösung im Vorjahresquartal einen organischen Rückgang um ‑10,9 %. Währungseffekte führten zu einem Zuwachs des EBITDA pre um 2,2 %. Die EBITDA-pre-Marge des Konzerns lag im Berichtsquartal bei 31,2 %. Das Ergebnis je Aktie pre verzeichnete gegenüber dem Vorjahresquartal einen Rückgang um ‑4,3 % auf 2,24 €. Das operative Ergebnis EBIT sank um ‑10,2 % auf 1,0 Mrd. €. Das Konzernergebnis ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um ‑5,6 % zurück auf 761 Mio. €. Der operative Cashflow legte um 25,3 % auf 1,5 Mrd. € zu. Die Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich zum Ende des 3. Quartals auf 9,3 Mrd. €, und sind damit seit dem Ende des vorherigen Geschäftsjahrs um ‑13,4 % gesunken.

Life Science: anhaltend starkes Wachstum von Process Solutions

Life Science erzielte im 3. Quartal ein organisches Umsatzplus von 17,1 %. Währungseffekte trugen um 0,6 % zum Umsatzwachstum bei, sodass der Umsatz des Unternehmensbereichs gegenüber dem Vorjahresquartal insgesamt um 17,7 % auf 2,2 Mrd. € zulegte. Das EBITDA pre von Life Science stieg im 3. Quartal um 30,7 % auf 824 Mio. €, die EBITDA-pre-Marge lag bei 36,6 %.

Wesentliche geschäftliche Entwicklungen bei Life Science im 3. Quartal:

  • Process Solutions, das Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung, erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 27,6 %. Diese starke Entwicklung wurde getragen von zusätzlichen Aufträgen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie sowie einer anhaltend hohen Nachfrage im Basisgeschäft.
  • Die Umsätze des Research-Solutions-Geschäfts, das Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung der pharmazeutischen, biotechnologischen und akademischen Forschung anbietet, legten organisch um 6,8 % zu. Hier wirkte sich vor allem eine starke Nachfrage im Basisgeschäft positiv aus.
  • Applied Solutions, das Geschäft mit Produkten für Forscher sowie wissenschaftliche und gewerbliche Labore, erzielte dank einer soliden Nachfrage im Basisgeschäft und einer Erholung von den Lockdown-Effekten im Jahr 2020 ein organisches Umsatzplus von 7,9 %.

Healthcare: neue Produkte treiben das Umsatzwachstum

Die Umsatzerlöse von Healthcare stiegen im 3. Quartal organisch um 4,1 %. Positive Währungseffekte wirkten sich mit 1,0 % aus. Insgesamt legten die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,1 % auf 1,8 Mrd. € zu. Das EBITDA pre von Healthcare sank gegenüber dem Vorjahresquartal um ‑39,6 % auf 541 Mio. €, wesentlich bedingt durch die oben genannte Rückstellungsauflösung im 3. Quartal 2020. Die EBITDA-pre-Marge betrug 30,3 %.

Wesentliche geschäftliche Entwicklungen bei Healthcare im 3. Quartal:

  • Die Umsätze des Onkologie-Geschäfts legten organisch um 26,4 % zu. Die Umsätze des immunonkologischen Medikaments Bavencio haben sich im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt, bedingt vor allem durch die seit Juni 2020 sukzessiv in den USA, in Europa und in Japan erfolgten Zulassungen zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom.
  • Der Bereich Neurologie & Immunologie erzielte ein organisches Umsatzwachstum von 0,9 %. Das Medikament Mavenclad zur Behandlung bestimmter Formen der Multiplen Sklerose (MS) verzeichnete ein organisches Umsatzplus von 33,1 %. Dieser Zuwachs konnte die organischen Umsatzrückgänge des MS-Präparats Rebif mehr als ausgleichen.
  • Die Umsätze der Produktlinie Fertilität legten dank einer starken Nachfrage organisch um 7,2 % zu und setzten damit die positive Entwicklung des Vorquartals fort.
  • Der Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Endokrinologie verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang um ‑3,4 %. Hier hat die seit 2020 geltende Preisvolumenregulierung in China ganz wesentlich zu einem organischen Umsatzrückgang des Diabetesmedikaments Glucophage um ‑10,3 % beigetragen.

Electronics: Semiconductor Solutions legt deutlich zu

Die Umsätze von Electronics stiegen im 3. Quartal organisch um 10,3 %, positive Währungseffekte trugen weitere 1,7 % bei. Insgesamt legten die Umsätze des Unternehmensbereichs damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 12,1 % auf 937 Mio. € zu. Das EBITDA pre von Electronics stieg um 16,8 % auf 297 Mio. €, die EBITDA-pre-Marge lag bei 31,7 %.

Wesentliche geschäftliche Entwicklungen bei Electronics im 3. Quartal:

  • Durch eine starke Nachfrage in beiden Bereichen des Geschäfts – Semiconductor Materials und Delivery Systems & Services – stiegen die Umsätze von Semiconductor Solutions organisch um 20,9 %.
  • Die Umsätze des Display-Solutions-Geschäfts sanken organisch um ‑7,2 %, wobei das stark wachsende Geschäft mit OLED-Materialien die durch den hohen Wettbewerbsdruck verursachten Rückgänge im Bereich der Flüssigkristalle teilweise ausgleichen konnte.
  • Das Surface-Solutions-Geschäft verzeichnete ein organisches Umsatzplus von 9,8 %, unter anderem durch die anhaltende Erholung von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, insbesondere im Bereich der Kosmetikprodukte.

Merck erhöht erneut Prognose für das Geschäftsjahr 2021

Nach einem starken 3. Quartal konkretisiert Merck die Prognose der Umsatzerlöse für den Konzern und erwartet für das Geschäftsjahr 2021 nunmehr ein organisches Wachstum von 13 % bis 15 %. Bisher hatte das Unternehmen mit einem organischen Zuwachs von 12 % bis 14 % gerechnet. Alle Unternehmensbereiche, vor allem Life Science, werden nach Angaben von Merck zum organischen Wachstum beitragen. Das Unternehmen erwartet nun negative Wechselkurseffekte zwischen ‑1 % und ‑2 %, bisher hatte es entsprechende Effekte zwischen ‑2 % und ‑4 % prognostiziert. Insgesamt hebt Merck die Prognose der Umsatzerlöse auf 19,3 bis 19,85 Mrd. € an, bislang hatte das Unternehmen einen Konzernumsatz zwischen 18,8 und 19,7 Mrd. € erwartet.

Basierend auf einem um den Auflösungsbetrag der Rückstellung aus dem Patentrechtsstreit mit Biogen bereinigten EBITDA pre des Jahres 2020 von 4,84 Mrd. € rechnet Merck mit einem organischen Anstieg des EBITDA pre zwischen 26 % und 29 %. Bisher hatte das Unternehmen einen organischen Anstieg von 21 % bis 25 % prognostiziert. Zum organischen Wachstum werden nach Einschätzung von Merck alle Unternehmensbereiche beitragen, insbesondere Life Science. Die prognostizierte Wechselkursentwicklung dürfte das EBITDA pre des Konzerns im Geschäftsjahr 2021 mit voraussichtlich ‑1 % bis ‑2 % belasten und sich in allen Geschäften niederschlagen, am stärksten im Unternehmensbereich Healthcare. Bislang hatte Merck negative Währungseffekte zwischen ‑2 % und ‑4 % erwartet. Die Prognose für das EBITDA pre hebt das Unternehmen damit auf 6,0 bis 6,3 Mrd. € an, bisher hatte es mit einem EBITDA pre in der Spanne zwischen 5,6 und 6,0 Mrd. € gerechnet.

Die erwartete starke operative Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 wird nach Angaben von Merck der Haupttreiber des operativen Cash Flows sein. Deshalb hebt das Unternehmen auch hier die Prognose gegenüber der bisherigen Spanne von 3,8 bis 4,4 Mrd. € an und erwartet den operativen Cash Flow nunmehr im Bereich zwischen 4,2 und 4,7 Mrd. €.

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