CureVacs Impfstoffkandidat der zweiten Generation zeigt verbesserte Immunantwort und Schutzwirkung

Optimiertes mRNA-Rückgrat hat Potential für multivalente oder für kombinierte Impfstoffformate zur Bekämpfung mehrerer Virusvarianten in einem Impfstoff

17.08.2021 - Deutschland

CureVac N.V. und GSK veröffentlichten präklinische Daten zur Untersuchung der Immunantworten und der Schutzwirkung von CureVacs Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV, sowie des Impfstoffkandidaten der zweiten Generation, CV2CoV, während einer SARS-CoV-2-Challenge-Studie an nichtmenschlichen Primaten. Die Studie wurde in Kooperation mit Dan Barouch, MD, PhD, des Beth Israel Deaconess Medical Center durchgeführt und untersuchte Cynomolgus-Affen nach einer Impfung mit je 12µg des Impfstoffkandidaten der ersten oder zweiten Generation. Es wurde festgestellt, dass CV2CoV im Vergleich zum Impfstoffkandidaten der ersten Generation, CVnCoV, angeborene und adaptive Immunantworten besser aktiviert und damit ein schnelleres Einsetzen der Immunantwort, höhere Antikörpertiter und eine stärkere Aktivierung von B- und T-Gedächtniszellen erzielt. CV2CoV war zudem in der Lage, eine stärkere Antikörperneutralisierung aller ausgewählten Varianten zu erreichen, darunter die Beta-, Delta- und die Lambda-Variante. In der Challenge-Studie mit dem ursprünglichen SARS-CoV-2-Virus zeigte sich, dass die mit CV2CoV geimpften Tiere besser geschützt waren, gemessen an der wirksamen Beseitigung der Virenlast in Lunge und Nase. Das vollständige Manuskript der präklinischen Daten ist auf dem Preprint-Server bioRxiv verfügbar.

CureVac AG

„In diesem Tiermodell hat sich gezeigt, dass CV2CoV umfassende Antikörper- und zelluläre Immunreaktionen auslöst, die in ihrer Breite der Immunaktivierung einer Infektion mit SARS-CoV-2 sehr ähnlich sind”, sagte Dr. Igor Splawski, Chief Scientific Officer bei CureVac. „Die aktuelle Studie zeigt, dass die Immunantworten und die daraus resultierende Schutzwirkung unseres Impfstoff­kandidaten der zweiten Generation, der auf unserer mRNA-Technologie nach Implementierung gezielter Optimierungen basiert, bei nichtmenschlichen Primaten deutlich verbessert wurden. Dies zeigt sich sowohl gegenüber dem ursprünglichen SARS-CoV-2-Virusstamm, als auch gegenüber den besorgniserregenden Beta- und Delta-Varianten („Variants of Concern“) sowie der Lambda-Variante von Interesse („Variant of Interest“).“

Dr. Rino Rappuoli, wissenschaftlicher Leiter und Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei GSK Vaccines sagte: „Die mRNA-Technologie hat hohe strategische Priorität für uns und daher investieren wir signifikant in eine Reihe von mRNA-Programmen mit Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit CureVac. Die starke Immunantwort und die Schutzwirkung in der präklinischen Testung des mRNA-Rückgrats der zweiten Generation sind sehr ermutigend und stellen einen wichtigen Meilenstein für deren weitere Entwicklung dar.“

Innerhalb der Studie wurden Cynomolgus-Affen mit je 12µg des jeweiligen Impfstoffkandidaten an Tag 0 und Tag 28 immunisiert. Die Induktion der angeborenen Immunität wurde auf Basis spezifischer Cytokin-Marker untersucht. Adaptive Immunantworten wurden basierend auf spezifischen Antikörpern für die rezeptorbindende Domäne, neutralisierenden Antikörpern sowie B- und T-Gedächtniszellen bewertet. Der Einfluss von „Variants of Concern“ sowie „Variants of Interest“ auf neutralisierende Antikörpertiter wurde gegenüber der Alpha-, Beta-, Delta-, Kappa- und der Lambda-Variante getestet. Nach Challenge-Infektion mit dem Original-Virus wurde zudem die Beseitigung der Virenlast in Lunge und Nase der Tiere untersucht.

Die COVID-19-Kooperation von CureVac und GSK, die im Februar 2021 bekanntgegeben wurde, erweitert die bestehende strategische mRNA-Technologie-Partnerschaft, die die Unternehmen im Juli 2020 eingegangen sind. Diese bezieht sich auf die Entwicklung neuer Produkte auf Basis der mRNA-Technologie der zweiten Generation von CureVac für verschiedene Infektionskrankheiten. Das optimierte mRNA-Rückgrat, das dieser Zusammenarbeit zugrunde liegt, hat zudem das Potential für multivalente oder für kombinierte Impfstoffformate zur Bekämpfung mehrerer Virusvarianten in einem Impfstoff. Im Anschluss an die derzeitige präklinische Entwicklung von CV2CoV wird voraus­sichtlich im vierten Quartal 2021 eine klinische Phase 1-Studie beginnen.

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