Finanzierungsrunde bringt Galantos Pharma 4,4 Mio. € für die Weiterentwicklung von Alzheimer-Präparaten

05.05.2010 - Deutschland

Galantos Pharma hat seine Finanzierungsrunde C bekanntgegeben. Die Mittel werden zur Weiterentwicklung ihres Alzheimer-Präparates Memogain® in die klinische Prüfung, sowie zur Entwicklung weiterer neuroprotektiver Präparate benötigt. Neben dem Venture Capital Rheinland-Pfalz Fonds (VRP), der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), dem Fonds für Innovation und Beschäftigung (F.I.B.) und der Wagnisfinanzierungsgesellschaft für Technologieförderung in Rheinland-Pfalz (WFT), sowie dem High-Tech Gründerfonds (HTGF), beteiligt sich auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch die erhebliche Kofinanzierung des Forschungsetats. Dem Unternehmen fließen bis Ende 2011 4,4 Mio. € (5,7 Mio. US-$) zu; dem Zeitpunkt, an dem die Auslizensierung von Memogain® angestrebt wird und ein neuer neuroprotektiver Wirkstoffkandidat für die präklinische Entwicklung identifiziert sein soll.

Memogain®, der zentrale Pfeiler in der Morbus Alzheimer-Strategie von Galantos, nutzt die allosterische Sensibilisierung von Nikotinrezeptoren. Prof. Dr. Alfred Maelicke, Gründer und heutiger CSO von Galantos, hatte entdeckt, dass der zugelassene Naturstoff Galantamin, der aus einigen Narzissenarten gewonnen werden kann, im Gegensatz zu anderen synthetischen Alzheimer-Präparaten nicht nur als Esteraseinhibitor wirkt, sondern auch die Effizienz neuronaler Nikotinrezeptoren positiv beeinflusst. Diese Eigenschaft ist unter den zugelassenen Alzheimer-Präparaten einzigartig. Dennoch zeigen sich bei der klinischen Anwendung am Menschen bisher aufgrund der dosisabhängigen Nebenwirkungen (häufige Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle) Schwierigkeiten, die volle Wirksamkeit im Patienten zu erzielen. Galantos hat mit Memogain® ein potentes Vorläuferpräparat entwickelt, das in Tiermodellen nebenwirkungsfrei eine deutlich verbesserte Überwindung der Blut-Hirn-Schranke und eine verbesserte Wirksamkeit zeigt. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Verbesserung in der Behandlung auch in der klinischen Phase bestätigen wird.

Galantos Pharma arbeitet intensiv an weiteren Nachfolgepräparaten, die über einen neuen chemischen Aufbau verfügen und effizienter und selektiver als zurzeit verfügbare Präparate sind. Angesichts der wichtigen Rolle der alpha7 Nikotinrezeptoren bei der Regulierung des neuronalen Überlebens und der neuronalen Plastizität haben solche Sensibilisatoren sowohl in der Behandlung von Nervenerkrankungen mit Kognitionsbeeinträchtigungen (Morbus Alzheimer, Schizophrenie, Depressionen) als auch in der Behandlung neuronalen Degenerationen (Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson) ein hohes Potenzial. Prof. Maelicke sagte hierzu: „Der Abschluss unserer Finanzierungsrunde wird uns wesentlich dabei unterstützen, auch in der Klinik nachzuweisen, was wir an Tiermodellen bereits gezeigt haben: Die allosterische Modulation von Nikotinrezeptoren ist eine sichere und effiziente Methode, um die funktionale Beeinträchtigung von Synapsen, sowie neuronale Toxizität und das folgende Absterben von Neuronen zu verhindern.“

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