Oschmann übergibt auf Merck-Hauptversammlung an Nachfolgerin Garijo
Sie ist die erste Frau, die allein an der Spitze eines Dax-Unternehmens steht
(dpa) Kurz vor dem Führungswechsel beim Darmstädter Pharma- und Chemieunternehmen Merck ist Vorstandschef Stefan Oschmann zum letzten Mal vor die Aktionäre getreten. Bei seiner Nachfolgerin Belén Garijo, die ab 1. Mai den Dax-Konzern leitet, sei Merck «in sehr guten Händen», sagte Oschmann am Freitag auf der virtuellen Hauptversammlung. Garijo wird dann die erste Frau sein, die allein an der Spitze eines Dax-Unternehmens steht.
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Oschmanns Nachfolgerin, die studierte Medizinerin und stellvertretende Merck-Chefin ist, wurde 1960 im spanischen Almansa geboren. Garijo kam 2011 zu Merck und stieg 2015 zur Chefin der Pharma-Sparte auf. Unter ihrer Führung richtete der Konzern mit rund 58.000 Beschäftigten weltweit sein Arznei-Portfolio neu aus.
Oschmann verlässt Merck planmäßig nach zehn Jahren in der Geschäftsleitung, fünf davon als Vorstandschef. Als er bei Merck begann, habe der Börsenwert des Familienkonzerns etwa 13 Milliarden Euro betragen, sagte Oschmann. Nun liege er bei über 60 Milliarden. Zuletzt hatte die Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum, mit dem Merck in das Geschäft mit der Chip- und Elektronikindustrie eingestiegen ist, Auftrieb gegeben. Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 1,40 Euro je Anteil erhalten.
Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS erklärte, Merck sei robust aufgestellt. Oschmann habe das älteste Pharma-Unternehmen der Welt zukunftsorientiert positioniert. Allerdings mangele es an Unabhängigkeit im Aufsichtsrat. So gehöre Aufsichtsratschef Wolfgang Büchele schon seit mehr als zehn Jahren dem Kontrollgremium an, womit er den Unabhängigkeitsmaßstab aus DWS-Sicht nicht mehr erfülle.
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