Erdnussallergien, Zöliakie und Co. mit neuen Technologien bekämpfen
Biotech-Start-up erhält 40 Millionen US-Dollar in Series-B-Finanzierungsrunde mit Leaps by Bayer als Leadinvestor
Bayer AG
Neuartiger Ansatz mit KI-gestützter Plattform
Der neuartige Ansatz von Ukko basiert auf einer selbst entwickelten KI-gestützten Plattform, die Lebensmittelproteine so verändert, dass sie keine allergischen Reaktionen mehr auslösen, ohne dabei jedoch ihre nützlichen biochemischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften zu verlieren. Die Plattform erstellt anhand von Patientenproben, Bioinformatik, Immunologie und Protein-Engineering Proteine, auf die das Immunsystem nicht mit allergischen Reaktionen anspricht.
„Wir befinden uns an einem einzigartigen Punkt in der Geschichte der Wissenschaft“, erklärt Prof. Yanay Ofran, Vorsitzender und Mitgründer von Ukko. „Big Data hilft uns, Lebensmittelunverträglichkeiten auf den Grund zu gehen. Mithilfe der Bioinformatik können wir die Proteine, aus denen unser Körper und unsere Nahrungsmittel bestehen, präzise gestalten. Neue Technologien der Genom-Editierung ermöglichen uns, die DNA nachzubilden, um diese neuen Proteine in lebenden Zellen herzustellen. Ukko bewegt sich an der Schnittstelle zwischen diesen bahnbrechenden Technologien, so dass wir anhand realer Daten gesunde Lebensmittel auf molekularer Ebene neu gestalten können.“
Ukko hat bereits eine der größten klinisch validierten molekularen Karten für Lebensmittelallergien erstellt. Diese liefert wichtige Daten und dient dem Unternehmen als wichtige Grundlage für weitere Innovationen. Zudem hat Ukko aus Patientenproben vielversprechende Daten gewonnen, die darauf hindeuten, dass die vom Unternehmen entwickelten Erdnuss- und Glutenproteinkandidaten keine allergischen Reaktionen oder Unverträglichkeitsreaktionen des Immunsystems auslösen.
„Wir sind Vorreiter einer Revolution. Die Pharma- und Lebensmittelbranche kann Produkte und ihre Mission völlig neu definieren“, meint Anat Binur, CEO und Mitgründer von Ukko. „Hunderte Millionen Menschen in aller Welt leiden an Lebensmittelallergien. Experten sprechen gar von einem stark zunehmenden globalen Problem. Die Bekämpfung von Lebensmittelallergien ist sehr wichtig, aber erst der Anfang. Die Technologie von Ukko bietet die Chance, mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse und Patientendaten neuartige Lebensmittel und Medikamente zu entwickeln.“
Bessere Glutenproteine und Therapie für Erdnussallergie
Ukko will mit einer ganzheitlichen Strategie, die die Lebensmittel- und Therapieentwicklung miteinander verbindet, gegen Lebensmittelallergien und unverträglichkeiten vorgehen. Im Lebensmittelbereich arbeitet Ukko an verbesserten Glutenproteinen, die speziell für Menschen mit Zöliakie und anderen Glutenunverträglichkeiten bestimmt sind. Mit diesen können Bäckereien, Lebensmittelhersteller und Hobbyköche Brot- und Backwaren oder Pizza und Pasta herstellen, die gut schmecken und für jedermann verträglich sind. Im Therapiebereich nutzt Ukko seine Proteindesign-Plattform, um neue, vielversprechende Therapiekandidaten gegen Erdnussallergie zu entwickeln. Weitere Lebensmittelallergene sollen später hinzukommen.
„Ukko geht Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten gleichzeitig von der Ernährungs- und der Therapieseite an und verfolgt dabei völlig neue Ansätze, von denen die Menschheit in hohem Maße profitieren könnte“, erklärt Dr. Jürgen Eckhardt. Er leitet die Investment-Einheit von Bayer, die in neue, bahnbrechende Technologien auf den Gebieten der Gesundheit und der Landwirtschaft investiert. „Eine große Herausforderung, die wir mit unseren Leaps-Investitionen meistern wollen, ist die Heilung von Autoimmunerkrankungen, die die Gesundheitssysteme in aller Welt enorm belasten. Wir sind stolz, Leadinvestor für Ukko zu sein und zu helfen, die wichtigsten Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten zu heilen. Diese Investition passt ausgezeichnet zu unserer Vorreiterrolle in den Bereichen Ernährung und Gesundheit.“
„Ich erlebe hautnah mit, wie dringend meine Patienten auf neue Therapieansätze für Lebensmittelallergien angewiesen sind. Die Ansätze von Ukko zählen für mich zu den aussichtsreichsten und spannendsten, die ich bisher im Bereich der Allergien und Unverträglichkeiten gesehen habe“, freut sich Prof. Lynda Schneider, Leiterin des Allergieprogramms der Bostoner Kinderklinik und Professorin für Kinderheilkunde an der Harvard Medical School.
In den nächsten Jahren werden Lebensmittelallergien deutlich zunehmen
Hunderte Millionen Menschen in aller Welt leiden unter Lebensmittelallergien und Fachleute gehen davon aus, dass ihre Zahl in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Allein in den USA leidet jedes 13. Kind unter Lebensmittelallergien (das entspricht etwa zwei Kindern pro Schulklasse) und alle drei Minuten landet ein Mensch wegen einer allergischen Reaktion auf ein Lebensmittel in der Notaufnahme. Die Verbreitung der Zöliakie verdoppelt sich alle 15 Jahre und – selbst bei dieser Wachstumsrate – bleiben über 80 Prozent der Patienten ohne Diagnose. Diese Menschen haben ein höheres Risiko für andere schwere Erkrankungen wie Blutarmut oder sogar Krebs. In den USA kosten Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten die Volkswirtschaft mehr als 25 Milliarden US-Dollar jährlich. Sie sind eine enorme Belastung für Familien, die Gesellschaft, das Gesundheitssystem und eine Herausforderung für die Agrar- und Ernährungsbranche.
Ukko hat einen Beirat eingesetzt, dem einige der weltweit führenden klinischen Experten für Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten sowie Experten für Lebensmittel- und Agrarinnovationen angehören. Das Beratergremium unterstützt das Unternehmen bei der Strategie und Ausrichtung sowie in wissenschaftlichen und klinischen Fragen. Zu den Beratern von Ukko gehören unter anderem Bernhard van Lengerich, früherer Chief Science Officer und Vice President für Technologiestrategie bei General Mills; Ann M. Veneman, frühere US-Landwirtschaftsministerin; Dr. Wesley A. Burks, Executive Dean der University of North Carolina (UNC) School of Medicine; Dr. Edwin Kim, Associate Professor, Leiter des Allergie- und Immunologieprogramms, UNC Food Allergy Initiative; Dr. Kari Nadeau, Leiter des Sean N. Parker Center for Allergy and Asthma Research der Stanford University; Prof. Lynda Schneider, Leiterin des Allergieprogramms der Bostoner Kinderklinik und Professorin für Kinderheilkunde an der Harvard Medical School sowie Prof. Raanan Shamir, Vorsitzender des Instituts für Gastroenterologie, Ernährung und Leberkrankheiten am Schneider Children's Medical Center of Israel.
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