Start-up reprogrammiert menschliche Zellen

Bit Bio erhält 41,5 Millionen US-Dollar

25.06.2020 - Großbritannien

Bit Bio, ein in Cambridge ansässiges Unternehmen für synthetische Biologie, gab den erfolgreichen Abschluss seiner Serie-A-Finanzierungsrunde über 41,5 Millionen US-Dollar bekannt – die Gesamtfinanzierungssumme des Unternehmens beläuft sich damit auf rund 50 Millionen US-Dollar. Bit Bio kombiniert Datenwissenschaft und Biologie, um Zellen für das Wohl der Menschheit neu zu programmieren. Drei weltweit führende Biotech Investoren und Unternehmer zeigen somit ihre deutliche Unterstützung für das Ziel von Bit Bio, Biologie in eine verlässliche Ingenieurswissenschaft zu überführen. Richard Klausner ist ehemaliger Direktor des National Cancer Institute und Gründer und Direktor von Lyell Immunopharma sowie Juno Therapeutics und Grail. Weitere Finanzgeber in dieser Runde sind Foresite Capital, Blueyard Capital und Arch Venture Partners.

qimono, pixabay.com, CC0

Die Investoren Rick Klausner, Bob Nelsen und Jim Tananbaum unterstützen Bit Bio, das „Betriebssystem des Lebens“ zu entschlüsseln, um im großen Maßstab menschliche Zellen zu produzieren (Symbolbild).

Das Ziel von Bit Bio ist es, die „Identität“ menschlicher Zellen zu entschlüsseln, um jeden Zelltyp des menschlichen Körpers nachbilden zu können. Die Plattformtechnologie von Bit Bio, opti-ox, ermöglicht die präzise Reprogrammierung von Stammzellen. So können Zellen in eine neue Identität von spezialisierten Zellen überführt werden, wie sie zum Beispiel in der Leber, im Gehirn oder im Immunsystem vorzufinden sind. Mithilfe dieser Technologie ist das Unternehmen bereits heute in der Lage, menschliche Zellen im großen Maßstab schnell und konsistent zu produzieren.

Gründer und CEO Dr. Mark Kotter, der opti-ox in seinem Labor an der Universität Cambridge entwickelte, fügt hinzu: „Bit Bios Ziel ist es, eine Plattform zu entwickeln, die in der Lage ist, jeden menschlichen Zelltyp zu produzieren. Dazu müssen wir die Gene verstehen, die das Verhalten menschlicher Zellen steuern, die letztlich das ‘Betriebssystem des Lebens‘ bilden. Dies wird eine neue Generation von Zell- und Gewebetherapien zur Bekämpfung von Krebs, neurodegenerativen Erkrankungen und Autoimmunkrankheiten ermöglichen und die Entwicklung wirksamer Therapien für eine Reihe von Erkrankungen beschleunigen. Die Unterstützung führender Deep-Tech- und Biotech-Investoren wird die einzigartige Verbindung von Biologie und Technik vorantreiben.“

Lead-Investor und Bit Bio Berater Rick Klausner sagt: „Bit Bio basiert auf eleganter Wissenschaft. Die Technologie des Unternehmens hat das Potenzial, Präzision und Zuverlässigkeit, die wir aus dem Ingenieurswesen kennen, in die medizinische Anwendung von Stammzellen zu bringen. Der Ansatz von Bit Bio stellt einen Paradigmenwechsel in der Biologie dar, der eine neue Generation von Zelltherapien ermöglichen und das Leben von Millionen Menschen verbessern wird.“

Die Investoren unterstützen das in Großbritannien ansässige Unternehmen dabei, seine grundlegenden wissenschaftlichen Prinzipien weiter zu entwickeln. Die Finanzierungsrunde versetzt Bit Bio in die Lage, Personal und Betriebsmittel auszubauen und so die Ambitionen des Unternehmens zu verwirklichen.

Der skalierbare Zugang zu funktionsfähigen menschlichen Zellen wird das tatsächliche Potenzial von Zelltherapien freisetzen und die Effizienz der Arzneimittelentwicklung steigern. Die Entwicklung neuer krebsbekämpfender Zelltherapien wird derzeit durch den Mangel an genügend menschlichen Zellen eingeschränkt. Infolgedessen sind Zelltherapien nach wie vor teuer und schwer skalierbar. Zudem erreichen derzeit weniger als drei Prozent der neu entwickelten Medikamente das klinische Stadium. Dies ist zum Teil auf Unterschiede zwischen den Zellen von Versuchstieren und den Zelllinien, die für die Arzneimittelentwicklung und die Humanbiologie benötigt werden, zurückzuführen. Die Technologie des Unternehmens hilft ebenso, die Notwendigkeit von Tierversuchen zu verringern und damit unnötiges Tierleid zu verhindern.

Bit Bio hat eine breite Basis an wissenschaftlichen Unterstützern aufgebaut. Zu dem Team gehören Chief Scientific Advisor Dr. Roger Pedersen, ein Pionier in der menschlichen Stammzellbiologie, Scientific Advisor Dr. Marius Wernig, ein Pionier im Bereich Zellreprogrammierung und Co-Director des Stanford Stem Cell Institute, Scientific Advisor Dr. John Connolly, ein international führender Immunologe mit langjähriger Erfahrung in der Zelltherapie, und Scientific Advisor Dr. Ramy Ibrahim, ein führender klinischer Immunonkologe.

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