Qiagen wächst langsamer und gerät in die roten Zahlen
Venlo (dpa) - Das Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmen Qiagen hat im vergangenen Jahr wegen eines schleppenden China-Geschäfts deutlich an Wachstumstempo eingebüßt. 2019 legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 1,53 Milliarden US-Dollar (1,39 Milliarden Euro) zu, wie das MDax-Unternehmen am Dienstagabend im niederländischen Venlo mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei sechs Prozent gelegen. Im nachbörslichen Aktienhandel legte der Kurs zu.
Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis je Aktie belief sich auf 1,43 US-Dollar, ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich erzielte Qiagen einen Verlust von 41,5 Millionen Dollar. 2018 stand am Ende noch ein Gewinn von 190,4 Millionen Dollar.
Für das laufende Jahr hat sich das Management nun eine Umsatzsteigerung von währungsbereinigt drei bis vier Prozent vorgenommen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll bei 1,52 bis 1,54 US-Dollar liegen.
Der Diagnostikspezialist hatte seine Ziele im vergangenen Jahr aufgrund von Problemen im Wachstumsmarkt China gleich zwei Mal gekappt. Ein 2017 eingefädeltes Joint-Venture mit dem heimischen Anbieter Maccura beendete das Unternehmen, womit erhoffte zweistellige Millionenumsätze wegfielen. Anfang Oktober nahm zudem der langjährige Vorstandschef Peer Schatz überraschend seinen Hut, eine Entscheidung zu seinem Nachfolger soll laut früheren Angaben in der ersten Jahreshälfte fallen. Zu all dem kam Ende des Jahres noch die Absage einer Übernahme von Qiagen durch Rivalen hinzu, die den Aktienkurs auf Talfahrt schickte. Das Papier hat sich davon bislang nur mäßig erholt.
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