Neue Membranen für zelluläres Recycling
Zellen produzieren die Hüllen der Autophagosomen vor Ort
©Katharina Link/ Max Planck Institute for Biology of Ageing
Die Selbsterneuerung von Zellen durch Autophagie ist ein zentraler Prozess im Körper. Er spielt auch bei der Alterung und vielen alternsbedingten Erkrankungen eine Rolle. Dabei gilt: Wer mehr recycelt, lebt länger. „Wenn man es schafft, die Autophagie- Maschinerie zu optimieren, könnte das die Gesundheit im Alter verbessern. Aber dafür muss man natürlich erstmal genau verstehen, wie diese funktioniert“, erklärt Dr. Martin Graef, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut.
Neu bilden statt Zusammenbauen
Daher hat sich Maximilian Schütter, Doktorand in der Forschungsgruppe von Martin Graef, genau angeschaut, wie die Müllsäcke hergestellt werden. Diese sogenannten Autophagosomen bestehen aus Phospholipid-Membranen, die sich um den zellulären Müll herum bilden und diesen dann zum Recycling weiter transportieren. Bisher war immer angenommen worden, dass schon in der Zelle vorhandene Membranen um den Müll herum zusammengefügt werden. Allerdings konnten die Forschenden jetzt zeigen, dass sich stattdessen die Membran vor Ort neu bildet. Dafür aktiviert ein Protein, das an der Membran der Autophagosomen sitzt, freie Fettsäuren und stellt sie für die Herstellung von Phospholipiden zur Verfügung, die dann wiederum in die sich ausweitende Membran eingebaut werden.
Grundlagenforschung eröffnet neue Forschungsansätze
„Diese Entdeckung ist so grundlegend, dass sich nicht nur unsere Sichtweise auf die Autophagie verändert hat, sondern sich auch viele neue Forschungsansätze eröffnen“, erklärt Graef. So ist zum Beispiel bekannt, dass sich bei einer sehr fettreichen Ernährung das Recycling in den Zellen verschlechtert. „Möglicherweise haben wir dafür eine Erklärung gefunden. Da freie Fettsäuren in die Membran eingebaut werden, könnte eine veränderte Zusammensetzung der Fette durch eine entsprechende Ernährung einen direkten Einfluss auf die Autophagie haben.“
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