Koalitionszwist über Gentechnik
(dpa) Der Einsatz von Gentechnik auf den Feldern führt zu Zwist in der schwarz-gelben Koalition. Die FDP im Bundestag kritisierte am Freitag ein Zehn-Punkte-Papier der CSU, in dem der kommerzielle Anbau genveränderter Pflanzen abgelehnt wird. «Es wird höchste Zeit, dass die CSU für Klarheit in den eigenen Reihen sorgt», forderte FDP-Agrarexpertin Christel Happach-Kasan am Freitag. Die CSU wettere gegen Biotechnologie, während die Unions-Fraktion ein «flammendes Plädoyer» für grüne Gentechnik abgebe.
Die Agrarpolitiker der Unionsfraktion hatten sich am Donnerstag für den Anbau von Gen-Pflanzen ausgesprochen - allerdings auf Basis wissenschaftlicher Bewertungen. Die CSU will die Genforschung in der Landwirtschaft jedoch grundsätzlich auf Labor- und Gewächshäuser beschränken. Sie lehnt den kommerziellen Anbau ab - auch wegen ungeklärter Umweltrisiken. Die FDP im bayerischen Landtag wies das Papier der CSU als «unausgegoren» zurück.
Die Gentechnik auf den Feldern ist schon länger ein Zankapfel. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) hatte den Anbau von Genmais MON 810 des US-Konzerns Monsanto in Deutschland wegen unklarer Risiken verboten. Im März genehmigte die EU-Kommission den Anbau der genveränderten Industrie-Kartoffel Amflora von BASF. Im Koalitionsvertrag vereinbarten Union und FDP, die verantwortbaren Potenziale der Gentechnik zu nutzen.
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