Bayer und Exscientia kooperieren beim Einsatz künstlicher Intelligenz

10.01.2020 - Deutschland

Bayer und das britische Unternehmen Exscientia Ltd. gaben die Vereinbarung einer dreijährigen Multi-Target-Allianz bekannt. Exscientia hat sich auf künstliche Intelligenz (KI)-basierte Wirkstoffforschung und Moleküldesign spezialisiert. Die Partner werden gemeinsam an frühen Forschungsprojekten zur Behandlung von kardiovaskulären und onkologischen Erkrankungen arbeiten. Exscientia bringt dabei Kenntnisse im Bereich der Arzneimittelentwicklung sowie Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsplattformen ein. Ziel ist die Identifizierung und Optimierung neuer Leitstrukturen für potentielle Wirkstoffkandidaten. Exscientia kann potentiell bis zu 240 Millionen Euro, einschließlich Voraus-, Forschungs- sowie kurzfristiger und klinischer Meilensteinzahlungen erzielen. Als Teil der Vereinbarung kann Exscientia zudem potentiell Umsatzbeteiligungen erhalten. Bayer würde die Rechte an neuartigen Leitstrukturen, die im Rahmen der Zusammenarbeit generiert werden, erlangen.

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Wirkstoffforschung zu beschleunigen und die Produktivität der Arzneimittelentwicklung in Hinsicht auf Qualität, Kosten und Zykluszeit zu optimieren. Bislang dauert es 12 bis 15 Jahre von der frühen Forschung bis zur Marktzulassung eines neuen Medikaments. Die Kollaboration konzentriert sich auf die frühe Forschung, wobei ein KI-gesteuerter Algorithmus zur Vorauswahl potenzieller Wirkstoffmoleküle eingesetzt wird. Exscientias KI-basierte Technologie identifiziert neue chemische Moleküle für schwer zu adressierende Zielmoleküle und könnte dadurch Optimierungszyklen verkürzen und neue Wirkstoffkandidaten effizienter identifizieren.

„Wir treiben die digitale Transformation in Forschung und Entwicklung stetig voran. Digitale Technologien wie künstliche Intelligenz können die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente für Patienten vereinfachen und beschleunigen“, sagte Dr. Jörg Möller, Mitglied des Executive Committee der Pharmaceuticals Division der Bayer AG und Leiter von Forschung und Entwicklung. „Die Zusammenarbeit mit Exscientia wird uns dabei unterstützen, Projektmeilensteine früher zu erreichen, den Prozess zu beschleunigen und geeignete Zielstrukturen für Wirkstoffe sowie Leitstrukturen effizienter zu identifizieren.“

„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Bayer, das in die Behandlung komplexer Krankheiten bereits viel investiert hat“, sagte Professor Andrew Hopkins, Vorstandsvorsitzender von Exscientia. „Seit der Veröffentlichung unserer Daten zum automatisierten Design von kleinen Molekülen im Fachblatt Nature haben wir unsere Plattform so weiterentwickelt und kommerzialisiert, dass die Entdeckung zukünftiger Wirkstoffmoleküle gemeinsam mit Partnern beschleunigt werden kann. Wir freuen uns darauf, zusammen mit den Bayer-Forschern diese Transformation in zentralen Therapiegebieten voranzutreiben.“

Das Pharmaceuticals Business Development & Licensing Team von Bayer hat diese Partnerschaft initiiert.

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