Entfernung von Tumorzellen aus Operationsblut

Über 5 Millionen Euro für Lindis Blood Care

12.12.2019 - Deutschland

Während Tumor-Operationen wird standardmäßig bei zu hohem Blutverlust Fremdblut gegeben. Weltweit ist dies pro Jahr bei mehr als einer halben Million Tumor-Operationen der Fall. Dieses Vorgehen kann zahlreiche ernste Nebenwirkungen und erhöhte Tumorwiederkehrraten zur Folge haben. Diese ließen sich in Zukunft durch CATUVAB und die damit mögliche Nutzung des patienteneigenen Blutes vermeiden.

qimono, pixabay.com, CC0

Symbolbild

Bei Tumor-Operationen kann die Sammlung und Rückgabe des Operationsblutes während der Operation (autologe Bluttransfusion), die im Rahmen anderer Operationen mit Hilfe von Maschinellen-Autotransfusions-Geräten (MAT) durchgeführt wird, standardmäßig nicht eingesetzt werden, da während einer Tumor-Operation häufig Tumorzellen freigesetzt werden. Diese dürfen dem Patienten nicht wieder zugeführt werden. Hier setzt CATUVAB an. Es besteht aus der Kombination eines bispezifischen Antikörpers und eines Filters und ermöglicht so die zuverlässige Entfernung von Tumorzellen aus dem Blut im Rahmen des Standard-MAT-Verfahrens. Produkt und Verfahren können in den klinischen Alltag eingebunden werden und Bestandteil eines zeitgemäßen „Patient Blood Management“ werden.

„Durch den Abschluss der Finanzierungsrunde sind wir nun in der Lage, unser vielversprechendes Produkt, das einen deutlichen Mehrwert für Tumorpatienten bringen wird, zügig weiterzuentwickeln“, sagt Horst Lindhofer, Miterfinder und einer der Gründer der Lindis Blood Care (LBC). Sein Gründungspartner Franzpeter Bracht ergänzt: „Mit dem frischen Kapital können wir nun die letzte Phase der Entwicklung bis hin zur Zulassung bestreiten und werden uns dann nach Partnern für die Vermarktung außerhalb Europas umsehen.“

„Innovative Verfahren werden im Bereich der Onkologie benötigt. Wir sind überzeugt, dass LBCs herausragendes Medizinprodukt bei Tumor-Operationen einen deutlichen Mehrwert liefert“, sagt Tobias Faupel, Senior Investmentmanager des High-Tech Gründerfonds. „Wir sind beeindruckt vom erfahrenen Entwicklungsteam der LBC in Kombination mit hochinnovativer Forschung. Daher freuen wir uns, diese Entwicklung mit dem Frühphasen- und Wachstumsfonds der Brandenburg Kapital zu begleiten und den Aufbau des Unternehmens in Hennigsdorf zu unterstützen“, ergänzt Dr. Angelika Vlachou, Senior Investmentmanager bei Brandenburg Kapital.

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