Pharmaindustrie sieht Jobs durch Sparpaket bedroht
(dpa) Die Arzneimittelhersteller sehen durch das Arznei-Sparpaket von Union und FDP den Pharmastandort Deutschland gefährdet. Die Pläne für einen zusätzlichen Zwangsrabatt und einen kurzfristigen Preisstopp liefen auf eine Sondersteuer auf Forschung und Innovationen hinaus, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA), Cornelia Yzer, am Mittwoch in Berlin. Die Belastungen seien «in Höhe wie Dauer inakzeptabel».
Der Verband bezifferte die Belastungen für die Branche aus dem Sparpaket auf mehr als 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Es sei zu befürchten, dass «wettbewerbsfeindliche, kurzfristige Kostendämpfungsmaßnahmen» für die Firmen wirtschaftlich nicht verkraftbar seien. Damit nehme die Bundesregierung offensichtlich die Gefährdung von Arbeitsplätzen «billigend in Kauf».
Nach ihrer Darstellung sind in Deutschland rund 90.000 Menschen im Pharmabereich beschäftigt, davon mehr als 17.000 in Forschung und Entwicklung. Die Branche habe Innovations- und Wachstumspotenzial und trage zur Stabilisierung der Volkswirtschaft bei.
Union und FDP wollen die Zwangsrabatte, die Hersteller für neue hochpreisige Medikamente einräumen müssen, zum 1. August von 6 auf 16 Prozent erhöhen. Die Preise sollen zudem bis Ende 2013 eingefroren werden. Davon werden in diesem Jahr Einsparungen von 500 Millionen Euro erhofft, später von bis zu 1,5 Milliarden Euro jährlich.
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