Konsequenzen nach Skandal um verunreinigte Blutdrucksenker
(dpa) Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) zieht Konsequenzen aus dem Skandal um verunreinigte Blutdrucksenker. Unternehmen, die Blutdrucksenker auf Basis von Sartanen - einer bestimmten Art von Wirkstoffen - herstellen, müssen ihre Herstellungsprozesse überarbeiten, teilte die Behörde mit. Nach einer Übergangszeit von zwei Jahren dürfen Arzneimittel, die in der EU auf den Markt kommen, keine quantifizierbaren Mengen von Nitrosaminen mehr enthalten. Zunächst hatte der MDR darüber berichtet.
Mitte 2018 war bekannt geworden, dass bestimmte Chargen von Blutdrucksenkern mit potenziell krebserregenden Nitrosaminen verunreinigt waren. Nach einer Schätzung der Bundesregierung könnten 2017 rund 900.000 Patienten verunreinigte Mittel eingenommen haben.
Das zusätzliche Krebsrisiko, das durch die verunreinigten Medikamente entsteht, sei sehr gering, hieß es von der Ema. Die Behörde rechnet vor: Würden 100.000 Patienten über sechs Jahre die maximal erlaubte Dosis eines besonders stark mit dem Stoff NDMA verunreinigten Blutdrucksenkers nehmen, könnte es zu 22 zusätzlichen Krebsfällen kommen.
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