Stammzellen regulieren ihr Schicksal, indem sie ihre Steifigkeit verändern
Mit weniger mehr erreichen
Institute for Macromolecular Chemistry
Wenn sich die Zahl der am Kondensationsprozess beteiligten Zellen reduziert, so die Forscher, dann aktiviert sich ein intrinsisches Differenzierungsprogramm. Dieses veranlasst die MSCs, auch ohne künstlich zugegebene Wachstumsfaktoren, und unabhängig vom Spenderalter und Geschlecht, zu Knorpelzellen zu werden. Sarem und Shastri fanden heraus, dass die Proteine Caveolin-1 und N-Cadherin der Zellmembran während dieses Kondensationsprozesses unterschiedlich reguliert werden und bei der Differenzierung als aufeinander bezogene Kräfte, wie Yin und Yang, fungieren. „Es ist eine besondere Entdeckung, dass wir weniger Zellen benötigen um Gewebe besserer Qualität zu erzeugen, da sich damit neue Wege für Stammzellentherapien ergeben“, fasst Sarem zusammen.
In Zusammenarbeit mit Dr. Oliver Otto von der Universität Greifswald zeigten die Freiburger Forscher zudem, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Potenzial von MSCs, sich in komplexes Gewebe zu verwandeln, und der Entstehung eines steiferen Phänotyps sowie der Zunahme der Zellgröße. „Da es sich bei MSCs aus adultem Knochenmark um eine heterogene Zellpopulation handelt und ihre Fähigkeit zur Differenzierung in Knorpel und Knochenzellen von Spender zu Spender unterschiedlich ist, haben unsere Ergebnisse eine signifikante Auswirkung auf MSC-basierte Strategien zur Entwicklung von Knorpeln und Knochengewebe,“ erklärt Shastri.
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