Gesundheitsrisiko durch Mikroplastik ungewiss
(dpa) Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält es derzeit nicht für möglich, eine gesundheitliche Risikobewertung für die Aufnahme von Mikroplastik über die Nahrung aufzustellen. Dass österreichische Forscher in menschlichen Stuhlproben Mikroplastik gefunden haben, überrascht das Institut nicht. «Die Aufnahme von Mikroplastik in den Magendarmtrakt und damit der Nachweis im Kot ist erwartbar, da etwa Zahnpasta mit Mikroplastik auch versehentlich verschluckt werden kann oder Lebensmittel solche Teilchen als Kontaminanten enthalten können», teilte das BfR am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.
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Ein gesundheitliches Risiko durch Mikroplastik in Peelings oder Duschgelen ist laut BfR jedoch unwahrscheinlich. Bei dieser Partikelgröße sei eine Aufnahme über die gesunde und intakte Haut nicht zu erwarten. Allerdings gelangen die Teilchen ins Abwasser. Mikroplastik kann von Kläranlagen zudem nicht vollständig zurückgehalten werden.
Österreichische Forscher hatten nach eigenen Angaben erstmals Mikroplastik in Stuhlproben von Menschen nachgewiesen. Wie die Medizinische Universität Wien und das österreichische Umweltbundesamt am Dienstag mitteilten, wurden die Kunststoffpartikel in den Proben von allen acht Teilnehmern einer Pilotstudie gefunden. Die Teilnehmer nahmen in dieser Zeit in Plastik verpackte Lebensmittel oder Getränke aus PET-Flaschen zu sich. Die Mehrzahl von ihnen aß auch Fisch oder Meeresfrüchte, niemand ernährte sich ausschließlich vegetarisch.
In einer im August veröffentlichten Umfrage hat das BfR herausgefunden, dass mehr als die Hälfte der Befragten besorgt über Mikroplastik in Lebensmitteln sind. «Das BfR führt derzeit Studien zur Aufnahme von Mikroplastikpartikeln über den Darm und den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen durch», erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel dazu.
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